Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P181
DOI: 10.1055/s-0036-1592746

Bildung von peritonealen Adhäsionen nach Wasserstrahl-Unterspritzung mit und ohne anschließender Argonplasmakoagulation im Rattenmodell

C Tsaousidis 1, B Krämer 1, MO Scharpf 2, J Dippon 1, K Kröker 3, D Nüssle 3, A Neugebauer 3, MD Enderle 3, R Rothmund 1, D Wallwiener 1, S Keckstein 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 2Institut für Pathologie und Neuropathologie, Tübingen, Deutschland
  • 3Erbe Elektromedizin GmbH, Tübingen, Deutschland

Fragestellung: Bei der HybridAPC wird die konventionelle APC mit der Wasserstrahltechnologie in einem Instrument kombiniert. Vor dem Einsatz der APC wird eine Flüssigkeit (z.B. NaCl) mittels Wasserstrahl zur Erzeugung eines Flüssigkeitspolsters eingespritzt, welches dem Schutz darunterliegender Schichten vor thermischer Schädigung dient.

Ziel dieser tierexperimentellen Studie ist der Vergleich der Adhäsiogenese nach peritonealer Traumatisierung mit HybridAPC versus reiner Unterspritzung ohne APC, da es unbekannt ist, ob sich die Adhäsiogenese hauptsächlich durch die Eindringtiefe der thermischen Wirkung oder durch eine Oberflächenschädigung beeinflussen lässt.

Als sekundäre Studienziele sollen die folgenden Einflussgrößen für Verwachsungen untersucht werden: Qualität der Adhäsionen, Entzündungen im Umgebungsbereich der Koagulation bzw. der Unterspritzung sowie die thermische Schädigung.

Methodik: Weibliche Wistar Ratten (n = 22) wurden in 2 Gruppen randomisiert.

Es erfolgte zuerst die bilaterale Induktion der peritonealen Läsionen durch die HybridAPC und durch die Unterspritzung ohne APC (2 Läsionen pro Seite).

Nach einer Überlebenszeit von 10 Tagen erfolgte im Finalexperiment die Bewertung der Adhäsionsbildung, sowie die histologische Aufarbeitung.

Ergebnisse: Die Rate sowie die Qualität der Adhäsionen waren in beiden Methoden vergleichbar.

Bei den Läsionen durch Hybrid APC zeigte sich überwiegend eine mäßige chronische Entzündung sowie eine mäßige Myonekrose.

In beiden Methoden zeigte sich keine akute Entzündung.

Schlussfolgerung: Das Adhäsionsverhalten in beiden Methoden ist vergleichbar. Es ist in weiteren Studien zu überprüfen, ob mit der Hybrid-APC auch eine Komplettdestruktion von pathologischen Befunden (z.B. Endometriose) bei weniger Nebenwirkungen (Adhäsionsbildung, Schmerz-Score) realisiert werden kann.