Hintergund: Eine zielgerichtete Immuntherapie spielt in der Behandlung von Tumoren eine zunehmende
Rolle. In besonderem Fokus steht derzeit der Immuncheckpoint-Signalweg PD-1/PD-L1
als neues und vielversprechendes Target. Die Proteinexpression von PD-L1 wird als
potentieller prädiktiver Biomarker für das Therapienasprechen von sogenannten Checkpoint
Inhibitoren und als prognostischer Marker in zahlreichen Studien untersucht. Bisher
konnte die PD-L1-Expression in verschiedenen soliden Tumoren nachgewiesen werden und
scheint in manchen malignen Tumoren dabei signifikant mit einer schlechten Prognose
assoziiert zu sein. Ziel dieser Studie war zu ermitteln, in wie fern die PD-1 und
PD-L1 Expression in Plattenepithelkarzinomen der Vulva mit klinischen Daten korreliert.
Methode: Es wurde die immunhistochemische Proteinexpression von PD-L1 und PD-1 an Operationsresektaten
der primär operativ behandelten Patientinnen mit Plattenepithelkarzinomen der Vulva
durchgeführt und mit den klinischen Daten korreliert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 58 Patientinnen in die Analyse eingeschlossen werden. PD-L1 Expression auf Tumorzellen
wurde in 34,5% der Fälle beobachtet, in 65,5% der Fälle wurde auf den Tumorzellen
kein PD-L1 exprimiert. Von den PD-L1 positiven Karzinomen wiesen 75% eine geringe
Expression auf, wohingegen 25% eine hohe Expression aufwiesen. Eine Expression von
PD-L1 in peritumoralen Immunzellen wiesen 93,1% der Tumore auf. 94,8% der Tumore wiesen
eine Expression von PD-1 in peritumoralen Immunzellen auf. Eine signifikante Korrelation
konnte zwischen der PD-L1 Expression in Tumorzellen und dem T-Stadium festgestellt
werden (p < 0,05).
Schlussfolgerung: Unsere Daten deuten daraufhin dass die tumorale PD-L1 Expression in Plattenepithelkarzinomen
der Vulva von prognostischer Relevanz ist.
*Die letzten beiden Autoren haben zu dieser Arbeit zu gleichen Anteilen beigetragen.