Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A36
DOI: 10.1055/s-0036-1587638

Die Behandlung der Trochantertendopathie mit „Ashi“-Akupunktur. Darstellung der Methode und Ergebnisse

A Model 1
  • 1Freiburg und Höchenschwand

Einleitung: Die Behandlung der chronischen Trochantertendopathie erweist sich als schwierig. Physikalische Therapien lindern, haben aber oft keinen durchschlagenden Erfolg. Kortisoninjektionen am Trochanter major wirken oft schnell, aber nur für kurze Zeit. Wiederholte Kortisongaben beinhalten die Gefahr der Hüftkopfnekrose. Wegen möglicher schädlicher Nebenwirkungen sollte die Dauermedikation mit Analgetika vermieden werden. Daher stellte sich die Frage, ob nicht Ashi-Akupunkturen bei der Trochantertendopathie sich bewähren. Versuche in dieser Richtung lagen – soweit uns bekannt war – bisher nicht vor. Methodik: Die Patientin liegt auf der Seite mit dem betroffenen Bein nach oben. Ca. 5 – 7 Nadeln werden senkrecht in die schmerzhaften Bezirke des Trochanters bis auf die Knochenhaut gestochen. Um ein Abbrechen der Nadeln in dicken Weichteilen zu vermeiden, empfiehlt es sich Nadeln 0,35 × 75 – 135 mm mit einem Führungsrohr zu verwenden. Zusätzlich zur Ashi-Akupunktur können Punkte auf den Meridianen der klassischen Akupunktur (Gallenblase 31, 34, Leber 1) gestochen werden. Die Nadeln sollten 20 Minuten liegen. Der Mindestabstand zwischen 2 Sitzungen sollte zwei Tage betragen. Ergebnisse: 220 Patientinnen mit Trochantertendopathie wurden mit Ashi-Akupunktur behandelt. Eine Patientin brach die Behandlung ab. Alle übrigen Patientinnen waren nach 1 – 5 Sitzungen schmerzfrei. Nachbefragung bei 10% der Patientinnen ergab Schmerzfreiheit oder erhebliche Minderung der Schmerzen für die Dauer von 6 – 24 Monate. Außer geringfügigen Hämatomen waren keine unerwünschten Nebenwirkungen zu sehen. Schlussfolgerungen: Ashi-Akupunkturen erwiesen sich sehr wirksam bei Trochantertendopathien ohne Zeichen schädlicher Nebenwirkungen.