RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0036-1587632
Kosteneffektivität und -nutzen der muskuloskelettalen Rehabilitation
Einleitung: Muskuloskelettale Erkrankungen stellen eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeitstage dar. Die medizinische Rehabilitation hat die Aufgabe, drohende Behinderungen abzuwenden und ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben – gerade in Anbetracht des demografischen Wandels – zu verhindern. Gleichzeitig steigt die Bedeutung der Rationalisierung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, wodurch die Nachfrage nach Kosten-Nutzen-Nachweisen in diesem Bereich zunimmt. Methodik: Basierend auf Daten der DRV Baden-Württemberg, DRV Bund sowie der AOK Baden-Württemberg wurde eine Kosten-Nutzen-Bewertung für die häufigsten drei Diagnosen der orthopädischen Rehabilitation durchgeführt. Die Hauptzielgröße dieser Berechnungen stellt die Veränderung der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) ein bzw. zwei Jahre nach der Rehabilitation dar. Ergebnisse: Sowohl ein als auch zwei Jahre nach einer Rehabilitation liegen die direkten und die indirekten Kosten der Rehabilitanden unter den Kosten der Under-User. Im ersten Jahr nach der Rehabilitation hatten die Rehabilitanden 32 AU-Tage weniger als im Reha-Jahr und im zweiten Jahr reduzierte sich die AU-Tage um weitere sechs Tage. Multipliziert man die gesparten AU-Tage mit den durchschnittlichen Kosten für berufliche Ausfallzeiten, liegt der volkswirtschafte Nutzen zwei Jahre nach der Rehabilitation bei 10.830 € pro Rehabilitand. In der Gruppe der Under-User reduzierten sich die indirekten Kosten nach zwei Jahren um 8.835 €. Schlussfolgerung: Es zeigt sich, dass eine Rehabilitationsmaßnahme bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems die AU-Zeiten deutlich reduzieren und einen Nutzen für die Volkswirtschaft liefern kann. Darüber hinaus liegen die Kosten für eine Rehabilitation unter den Krankheitskosten aus möglicherweise resultierenden Folgeerkrankungen.