Individuell angepasste Modifikation der Trichterbrustkorrektur nach Nuss im Erwachsenenalter – zusätzliche minimal-invasive Maßnahmen für optimale Ergebnisse

Hintergrund: Die Methode der Trichterburstkorrektur nach Nuss wurde für Patienten im Kinder- und Jugendalter entwickelt und beruht auf der juvenilen Flexibilität des knöchernen Brustkorbs. Im Erwachsenenalter ist die Methode wegen schlechterer Ergebnisse umstritten.

Material und Methoden: Für Erwachsene und ausgewachsene Jugendliche wurde die Technik nach Nuss modifiziert, individuell angepasst und weitere minimal-invasive Maßnahmen eingeführt. Mit thorakoskopisch eingeführtem Schwert erfolgte jeweils ein „Hanging“-Manöver und die Platzierung eines Bügels ohne Stabilisatoren. Bei unzureichender Korrektur wurde die Bügelposition optimiert und über die minimal-invasiven Zugänge zusätzliche Maßnahmen (partielle Durchtrennung des Brustbeins auf Höhe des 2. oder 3. ICR, Einkerbung von kaudalen Rippen) durchgeführt.

Ergebnis: Mit dieser modifizierten, individuell angepassten Technik wurden bislang insgesamt 21 Korrekturen (3 weiblich) minimal-invasiv durchgeführt. Der durchschnittliche Haller-Index des ausgewachsenen Patientenkollektivs (Alter 15 – 33 Jahre, 3 weibliche Pat.) betrug 4,4 (3,3 – 6,1). Bei 13 Patienten mit ausgeprägtem asymmetrischem Befund erfolgten zusätzliche Maßnahmen über die minimal-invasiven Zugänge. Alle Operationen konnten erfolgreich minimal-invasiv durchgeführt werden, ohne postoperative Komplikationen. Postoperativ zeigte sich bei allen Patienten ein exzellentes kosmetisches und funktionelles Ergebnis. Die durchschnittliche Liegezeit betrug 8,6 Tage.

Schlussfolgerung: Individuelle Modifikation der OP-Methode nach Nuss ermöglichen auch bei ausgewachsenen Patienten mit schweren asymmetrischen Befunden unter Einhaltung einer minimal-invasiven Technik sehr gute Ergebnisse sicher zu erzielen.