Hintergrund: Die Indikation für Rippenstabilisierung mittels moderner Fixiermethoden sind Rippenserienfrakturen
mit mehr als 4 Rippen mit gleichzeitiger Thoraxinstabilität (flail chest) und Respiratorabhängigkeit,
sowie intraktable Schmerzen. Weitere Indikationen sind schmerzhafte Rippenpseudoarthrosen.
Bei multiplen Stückfrakturen ist eine Reposition der Fragmente häufig nur durch ausgedehnte
Inzisionen mit entsprechendem Weichteiltrauma möglich.
Die VATS ermöglicht eine exakte Lokalisierung des p.m. der Verletzung und eine zusätzliche
schonende Möglichkeit zur Reposition von dislozierten Rippen speziell an von außen
schwer zugänglichen Stellen. Weiters können Begleitverletzungen wie Hämatothorax,
Begleitergüsse versorgt werden.
Material und Methode: Seit 2014 werden an unsere Klinik Patienten mit schwerem Thoraxtrauma und der Indiktion
einer Rippenstabilisierung gleichzeitig einer VATS unterzogen. Bei 12 Pat wurde neben
der Evakuation eines Pleuraergusses bzw. eines Hämatothorax eine innere Reposition
dislozierter Rippen durchgeführt. Zur Stabilisieren der Rippen wurde in allen Fällen
das MatrixRIBTM System der Fa. DePuy Synthes verwendet. Bei 3 Patienten mit schmerzhaften Pseudoarthrosen
nach Rippenfrakturen wurde die VATS zur sicheren Identifikation der Pseudoarthrose
und schonender Inzision zur Stabilisierung der Rippen durchgeführt.
Ergebnisse: Der postoperative Verlauf der Patienten war unauffällig. Es trat keine Wundheilungsstörung
auf. In keinem Fall war eine Reoperation nötig. Alle Patienten konnten postop innerhalb
von 24h vom Respirator entwöhnt werden.
Schlussfolgerung: Die VATS ist eine wichtige Ergänzung bei der operativen Stabilisierung von Rippenfrakturen
zur Evakuation von Hämatomen und zur einfachen Reposition dislozierter Rippenfragmenten
auch an extern schwer zugänglichen Stellen.