Zentralbl Chir 2016; 141 - FV59
DOI: 10.1055/s-0036-1587554

VATS unterstützte Rippenstabilisierung bei Rippenfrakturen und Pseudoarthrosen

J Hutter 1, M Lechner 1, S Reich-Weinberger 1
  • 1Universitätsklinik für Chirurgie, Uniklinikum Salzburg

Hintergrund: Die Indikation für Rippenstabilisierung mittels moderner Fixiermethoden sind Rippenserienfrakturen mit mehr als 4 Rippen mit gleichzeitiger Thoraxinstabilität (flail chest) und Respiratorabhängigkeit, sowie intraktable Schmerzen. Weitere Indikationen sind schmerzhafte Rippenpseudoarthrosen.

Bei multiplen Stückfrakturen ist eine Reposition der Fragmente häufig nur durch ausgedehnte Inzisionen mit entsprechendem Weichteiltrauma möglich.

Die VATS ermöglicht eine exakte Lokalisierung des p.m. der Verletzung und eine zusätzliche schonende Möglichkeit zur Reposition von dislozierten Rippen speziell an von außen schwer zugänglichen Stellen. Weiters können Begleitverletzungen wie Hämatothorax, Begleitergüsse versorgt werden.

Material und Methode: Seit 2014 werden an unsere Klinik Patienten mit schwerem Thoraxtrauma und der Indiktion einer Rippenstabilisierung gleichzeitig einer VATS unterzogen. Bei 12 Pat wurde neben der Evakuation eines Pleuraergusses bzw. eines Hämatothorax eine innere Reposition dislozierter Rippen durchgeführt. Zur Stabilisieren der Rippen wurde in allen Fällen das MatrixRIBTM System der Fa. DePuy Synthes verwendet. Bei 3 Patienten mit schmerzhaften Pseudoarthrosen nach Rippenfrakturen wurde die VATS zur sicheren Identifikation der Pseudoarthrose und schonender Inzision zur Stabilisierung der Rippen durchgeführt.

Ergebnisse: Der postoperative Verlauf der Patienten war unauffällig. Es trat keine Wundheilungsstörung auf. In keinem Fall war eine Reoperation nötig. Alle Patienten konnten postop innerhalb von 24h vom Respirator entwöhnt werden.

Schlussfolgerung: Die VATS ist eine wichtige Ergänzung bei der operativen Stabilisierung von Rippenfrakturen zur Evakuation von Hämatomen und zur einfachen Reposition dislozierter Rippenfragmenten auch an extern schwer zugänglichen Stellen.