Z Gastroenterol 2016; 54 - KV531
DOI: 10.1055/s-0036-1587307

3D-Ultraschallangiografie (3D-US-Angio) – eine neue bildgebende Methode zur Visualisierung von Gefäßanomalien

V Blank 1, V Keim 1, T Karlas 1
  • 1Uniklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie – Interdisziplinäre Ultraschalleinheit, Leipzig, Deutschland

Einleitung: Die Sonografie ist ein häufig verwendetes bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Lebererkrankungen. Hierbei können neben Parenchymveränderungen auch pathologisch veränderte Gefäßstrukturen detektiert werden. Der Verlauf eines Gefäßes lässt sich jedoch in klassischen 2D-Schnittbildebenen oder Videosequenzen oft nur unzureichend darstellen. Die auf digitaler Bildrekonstruktion basierte 3D-Ultraschallangiografie kann hierbei neue diagnostische Möglichkeiten eröffnen.

Ziele: Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen moderner 3D-Ultraschallangiografieverfahren.

Methodik: 3 Patienten mit Gefäßanomalien der Leber wurden mit einem Toshiba Aplio 500 Ultraschallgerät untersucht. Daran war eine 3D-Ultraschallanwendung von Curefab CS angeschlossen, die ein 3D-Volumen generierte. Aus diesem Datensatz konnte eine 3D-Rekonstruktion der vorliegenden Gefäßanomalien berechnet werden.

Ergebnis:

  • 66-jährige Patientin mit bekannter Leberzirrhose auf dem Boden einer chronischen Hepatitis C-Virusinfektion (Abb. 1, oben). Dargestellt ist die 3D-Rekonstruktion eines portalvenösen Shunts. Die Portalvene ist rot und die Vena cava inferior mit ihren Ästen gelb dargestellt.

  • 32-jähriger Patient mit einem Budd-Chiari-Syndrom und einer Stenose der Vena cava inferior bei Leberhypertrophie bei bestehender Leberfibrose (Abb. 1, Mitte). Die linke Lebervene ist membranös verschlossen. Die rechte und mittlere Lebervene münden in ein gemeinsames, erweitertes Gefäß, das weiter caudal in die Vena cava inferior zieht.

  • 56-jährige Patientin mit einer Leberzirrhose mit ausgeprägten Umgehungskreisläufen über die obliterierte Umbilikalvene und die Vena mesenterica superior (VMS) zu den Iliakalvenen (Abb. 1, unten). Darstellung der 3D-Rekonstruktion des Umgehungskreislaufs über die VMS zu den Iliakalvenen.

Schlussfolgerung: Die 3D-Ultraschallangiografie ermöglicht anhand detaillierter dreidimensionaler Rekonstruktionen eine präzise Beurteilung von komplexen Gefäßverläufen.

Abb. 1: (Pat. 1 – 3)