Erste Ergebnisse einer funktionellen 3D-CT Volumetrie vor adipositaschirurgischen Redo-Eingriffen

Einleitung und Ziele: Die weltweite Zunahme Adipositas-chirurgischer Operationen führt neben einem Anstieg an Primäroperationen auch zu einer Zunahme an Redo-Operationen. Die Indikationsstellung gerade dieser Redo-Operationen setzt eine genaue Kenntnis der anatomischen Verhältnisse voraus.

Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit einer 3D-CT Volumetrie unter Einsatz eines semiliquiden Kontrastmittels zur Volumetrie und funktionellen Darstellung der Anatomie nach bariatrischen Voroperationen.

Methodik: Seit Januar 2015 führten wir bei 14 bariatrisch-voroperierten Patienten eine entsprechende 3D-CT Volumetrien durch. Die Patienten erhielten als orales Kontrasmedium ein mit wasserlöslichem jodhaltigen Kontrastmittel versetzen Brotbrei. Direkt danach wurde der Nativ-Scan durchgeführt. Die Volumetrie erfolgte manuell.

Ergebnisse:

• Primäre OP: 7 Sleeve, 5 Magenbypass, 2 Magenbänder

• 4 Patienten waren bereits mindest einmal operativ revidiert worden (2x Resektion dilatierte Dünndarmschlinge, 1 Band zu Bypass, 1 Band zu Sleeve)

• Grund der Vorstellung: 12x Gewichstzunahme, 2 x Stenosesymptome

• BMI primär 54,7 kg/m2 SD (5,4), BMI bei Vorstellung 37,1 kg/m2 SD (2,0)

• Zeitraum zwischen primär OP und Vorstellung bei Gewichtszunahme 6,3a, bei Stenosesymptomen 1,5a

• Pathologische CT-Befunde bei Stenosesymptomen 2/2; bei Gewichtszunahme 8/12

• Pathologische CT-Befunde bei Bypasspatienten 3/6, Pouchdilatation 2/6 (125 – 350 ml), Dilatation der Gastrojejunostomie 1/6

• Pathologische CT-Befunde bei Sleevepatienten 7/8, dilatierter Schlauchmagen 5/8 (188 – 250 ml), Stenose 3/8

• Therapeutische Konsequenz: Bougierung 1/3, Umwandlung Sleeve zu Bypass 6/8, Pouchnachresektion 2/6, Konservative Therapie 5/12

Schlussfolgerungen: Funktionelle 3D-CT Untersuchungen mit semiliquidem Brotbrei sind eine einfache und reproduzierbare diagnostische Möglichkeit Beschwerden wie Gewichtsszunahme und Stenoseprobleme nach bariatrischen Voroperationen zu quantifizieren. In Ergänzung zu gängigen Untersuchungen, wie der Magenspiegelung, kann diese funktionellen 3D-CT Untersuchungen die Indikationsstellung vor Redo-Operationen deutlich erleichtern.