Z Gastroenterol 2016; 54 - KV515
DOI: 10.1055/s-0036-1587291

Die Endobarrier Therapie verbessert deutlich den Fibrosegrad der Leber bei Typ 2 Diabetes – Auswertung von elastografiebasierten „Fibroscan“-Untersuchungen

K Gollisch 1, A Lindhorst 1, D Raddatz 1
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland

Einleitung: Die Endobarrier Therapie ist eine innovative interventionelle Therapieoption für adipöse Menschen mit Typ 2 Diabetes. Viele dieser Menschen entwickeln wohl als Folge einer nicht alkoholischen Fettleber (NAFLD) eine oft höhergradige Leberfibrose.

Ziele: Unser Ziel war es, retrospektiv den Einfluss der Endobarrier Therapie auf den Fibrosegrad sowie auf den Steatosegrad der Leber zu untersuchen.

Methodik: 20 Patienten wurden während der gesamten Tragedauer eines Endobarriers regelmäßig untersucht. Neben der Dokumentation von metabolischen Parametern erfolgte jeweils eine „Fibroscan“ Untersuchung, eine nichtinvasiven, ultraschallbasierte transiente Leber-Elastografie. Die Untersuchungen fanden zum Zeitpunkt der Implantation, und nach etwa 0.5, 3.5, 7, 9 und 13 Monaten statt. Mittels Fibroscan wurden die Lebersteifigkeit als Maß für den Fibrosegrad der Leber sowie der controlled attenuation parameter (CAP) als Maß für den Steatosegrad erfasst.

Ergebnis: 14 von 20 Patienten hatten zu Beginn der Endobarrier Therapie eine erhöhte Lebersteifigkeit, entsprechend einem Fibrosegrad 2 – 4. Bei diesen Patienten reduzierte sich die Lebersteifigkeit bereits nach 3.5 Monaten signifikant. Nach 13 Monaten war die Lebersteifigkeit von 13,3 ± 1,7 kPa auf 7,9 ± 1,3 kPa gesunken (p < 0,01). In den meisten Fällen kam es sogar zu einer Normalisierung der initial pathologischen Werte. Der controlled attenuation parameter (CAP) als Maß für die Steatosis, war während des gesamten Beobachtungszeitraums bei allen erfassten Patienten stark erhöht. Leichte Verbesserungen zeigten sich nach 3.5 und 9 Monaten von 357 ± 10 dB/m auf 300 ± 11 dB/m (p < 0,01) bzw. auf 297 ± 14 dB/m (p < 0,01).

Schlussfolgerung: Wir zeigen erstmals, dass eine Therapie mittels Endobarrier bei Patienten mit Typ 2 Diabetes und Leberfibrose den Fibrosegrad der Leber deutlich verbessert und in vielen Fällen normalisiert.