Z Gastroenterol 2016; 54 - KV513
DOI: 10.1055/s-0036-1587289

Prognostischer Wert der logODDS der Lymphknoten nach Resektion von Pankreaskopfkarzinomen – Analyse von 409 Patienten aus 2 Zentren

F Makowiec 1, U Wittel 1, B Kulemann 1, U Adam 2, U Hopt 1, H Riediger 2
  • 1Chirurgische Universitätsklinik, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • 2Vivantes Humboldt Klinikum, Viszeralchirurgie, Berlin, Deutschland

Einleitung: Der Lymphknoten- (LK) Status ist ein starker Prognosefaktor nach Resektion von Pankreaskarzinomen (PaCa). Die Lymphknotenratio (LNR) war hier in mehreren Studien dem pN-Status überlegen. Die prognostische Aussagekraft der sogenannten logODDs der Ratio der LK (log des Verhältnisses befallener zu negativen LK) war in Studien zu anderen Malignomen (Kolon, Magen, Mamma) der LNR überlegen.

Ziele: Prognostische Auusagekraft der logODDS der Lymphknoten beim resezierten Pankreaskopfkarzinom.

Methodik: Prognostische Faktoren nach Resektion von 409 PaCa (nur Pa-Kopf; in 2 Zentren) wurden uni- und multivariat evaluiert (prospektive Datenbanken). LK-Status (positiv vs. negativ), LNR und logODDS wurden separat multivariat analysiert (zur Vermeidung einer Multikollinearität).

Ergebnisse: Die mediane Zahl der untersuchten LK betrug 16, der positiven LK zwei. Die kumulativen 3- und 5-Jahresüberlebensraten lagen bei 29% und 16%. Alle drei LK-Klassifikationen (LK +/-, LNR, logODDS) waren univariat hochsignifikante prognostische Faktoren in der Gesamtgruppe (n = 409), bei R-0 Patienten (n = 297) und bei Patienten mit weniger als 12 untersuchten LK. In der Multivarianzanalyse jedoch waren sowohl LNR wie auch logODDS dem einfachen LK-Status überlegen. Bei LK-negativen Patienten (N0; n = 110) konnte die logODDS Klassifikation keine weiteren prognostischen Subgruppen identifizieren.

Schlussfolgerung: Sowohl die LNR wie auch die logODDS sind bezüglich der prognostischen Aussagekraft dem LK-Status überlegen. Im Vergleich zur LNR zeigte die logODDS Klassifikation aber keine weitere Verbesserung, weder in der Gesamtgruppe noch in den Untergruppen (< 12 untersuchte LK; pN0) mit möglichem Auftreten/Einfluss einer ‚stage migration‘.