Z Gastroenterol 2016; 54 - KV496
DOI: 10.1055/s-0036-1587272

Ein Aktivitätsindex bei Autoimmuner Pankreatitis

M Hirth 1, M Münch 1, C Weiss 2, M Ebert 1, A Schneider 1
  • 1Universitätsklinik Mannheim, II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • 2Universitätsklinik Mannheim, Medizinische Statistik, Mannheim, Deutschland

Einleitung: Die Erkrankungsaktivität bei autoimmuner Pankreatitis (AiP) lässt sich mit immunsuppressiver Therapie beherrschen. Die genaue Beschreibung der Krankheitsaktivität erscheint im klinischen Alltag relevant, um die Therapie des Patienten zu steuern. Die genaue klinische Beschreibung des Krankheitsverlaufs kann möglicherweise auch in wissenschaftlicher Hinsicht zur Verbesserung der Therapie beitragen (Identifikation von Risikogruppen, Therapieansprechen, Vergleiche zwischen Therapieoptionen, Langzeitverlauf, Prognose). Die M-ANNHEIM Klassifikation (MC) der chronischen Pankreatitis stellt ein Instrument dar, das diese Anforderungen erfüllen könnte.

Ziele: Die Ziele der Arbeit waren: 1) Überprüfung der Krankheitsaktivität mit der MC; 2) Einarbeitung von AiP-spezifischen Parametern in die MC.

Methodik: Wir analysierten retrospektiv den Langzeitverlauf der Erkrankungssaktivität gemäß der MC bei 28 Patienten mit AiP. Wir verglichen die Ausprägung von klinischen Parametern der MC zum Zeitpunkt von Erst- und Notfallbehandlungen mit der Ausprägung der Parameter unter erfolgreicher Corticosteroid-Therapie (CST). Die Auswertung erfolgte mittels bedingter logistischer Regressionsanalyse.

Ergebnisse: Die MC bildet die Krankheitsaktivität bei Patienten mit AiP ab (p < 0,001; Chi-Quadrat-Test). Die Analyse der klinischen Parameter der MC zeigt eine signifikante Assoziation der Ausprägung der Merkmale zum Zeitpunkt der Erst- und Notfallsituationen und unter erfolgreicher CST (p < 0,001, Chi-Quadrat-Test). Unter Einarbeitung von AiP-spezifischen Parametern (fokale Pankreasvergrößerung, Pankreastumor, wurstförmige Pankreasauftreibung, Gallengangsbeteiligung, andere Organbeteiligung bzw. Autoimmunerkrankungen, Aszites, Thrombose) wurde die Korrelation zur Erkrankungsaktivität weiter signifikant gesteigert.

Schlussfolgerung: Die MC stellt ein nützliches Instrument zur Beschreibung der Erkrankungsaktivität bei Patienten mit AiP dar.