Wie wirkt sich eine neoadjuvante Therapie auf die Rezidivwahrscheinlichkeit im Pankreaskarzinom aus? – Eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse

Einleitung: Aktuell überlebt nur eine Minderheit von Patienten mit duktalem Adenokarzinom des Pankreas/PDAC die ersten 5 Jahre nach Diagnosestellung. Gründe hierfür sind die geringe Anzahl von kurativen Operationen sowie eine hohe Anzahl an Lokal- und Fernrezidiven, die nach der Operation auftreten.

Ziele: Untersuchung des Einflusses der NTx auf das Rezidivmuster im PDAC.

Methoden: Scopus, Pubmed, Ovid, The Cochrane library und Google Scholar wurden zunächst auf die folgenden Schlüsselwörter durchsucht: „recurrence“, „pancreatic cancer“, „pancreatic ductal adenocarcinoma“, „neoadjuvant therapy“, „neoadjuvant/preoperative chemotherapy“ und „neoadjuvant/preoperative chemoradiotherapy“. Studien wurden nach vordefinierten Einschlusskriterien in eine systematische Übersichtsarbeit und in Meta-Analysen zusammengefasst.

Ergebnisse: Aus insgesamt 4257 Studien wurden 12 Studien in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die anschließenden Meta-Analysen der Patientenzahlen der Gesamtrezidive (RR 0.82, 95%-CI: 0.74 – 0.90, p < 0.0001), des rezidivfreien Überlebens (RR 1.38, 95%-CI: 1.08 – 1.78, p = 0.01) und der Lokalrezidive (RR 0.42, 95%-CI: 0.32 – 0.55, p < 0.00001) zeigten einen deutliche Risikoreduktion in der NTx-Gruppe. Keinen Einfluss hingegen scheint die NTx die Entstehung von Fernmetastasen (RR 1.04, 95%-CI: 0.82 – 1.33, p = 0.72), von Lebermetastasen (RR 0.87, 95%-CI: 0.69 – 1.11, p = 0.27), von Lungenmetastasen (RR 1.01, 95%-CI: 0.27 – 2.78, p = 0.98) und von Peritonealrezidiven (RR 0.89, 95%-CI: 0.57 – 1.39, p = 0.61) zu haben.

Zusammenfassung: Eine NTx sorgt für eine deutliche Reduktion der Gesamtrezidive, indem die Anzahl an Lokalrezidiven erheblich gesenkt wird. Weitere prospektive, randomisiert kontrollierte Studien sind daher dringend empfohlen, um den Einfluss einer NTx auf die Rezidivrate im PDAC genauer zu untersuchen.