Z Gastroenterol 2016; 54 - KV457
DOI: 10.1055/s-0036-1587233

Zenker-Divertikulotomie mittels endoskopischem Stapler: Eine prospektive multizentrische Fallserie

J Wilmsen 1, D Stüker 2, V Weingart 3, F Neser 4, S Gölder 5, C Pfundstein 6, EC Nötzel 7, T Rösch 8, S Faiss 1
  • 1Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum, Tübingen, Deutschland
  • 3Klinikum, Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
  • 4Klinikum, Chemnitz, Deutschland
  • 5Klinikum, Augsburg, Deutschland
  • 6Privatpraxis für Innere Medizin & Gastroenterologie, München, Deutschland
  • 7Sana Klinikum Lichtenberg, Berlin, Deutschland
  • 8Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Einleitung: Zur Behandlung des Zenker-Divertikels hat sich neben der chirurgischen Resektion und der starren Endoskopie die flexible Endoskopie als Behandlungsmethode mit kurzer Hospitalisationsdauer, geringer Invasivität und hoher postinterventioneller Beschwerdefreiheit etabliert.

Ziele: Mit dem Ziel, die Vorteile der flexiblen Endoskopie mit einer Stapler-Divertikulotomie (Durchtrennung des Divertikel-Septums mit zeitgleichem Wundverschluss) zu verbinden, hat die Firma Cardica einen bis zu 80 ° abwinkelbaren, 5 mm Stapler (MicroCutter30 XChange®) entwickelt, der parallel zu einem nasalen Endoskop über ein Divertikulotom eingeführt wird und den Divertikelsteg mit Klammernähten verschließt.

Methodik: Von November 2014 bis Oktober 2015 wurde dieses Verfahren in einer prospektiven, multizentrischen Fallserie an 17 Patienten (mittleres Alter 70 Jahre) mit einem symptomatischen Zenker-Divertikel (mittlere Divertikelgröße 3,5 cm) eingesetzt.

Ergebnisse: Bei 11 der 17 Patienten (64%) war eine endoskopische Behandlung des Zenker-Divertikels mittels Stapler möglich. Die durchschnittliche Eingriffsdauer betrug 21 Minuten. Bei zwei Patienten traten Minorblutungen auf. Ösophagusperforationen traten nicht auf. Nach durchschnittlich zwei Tagen konnten die Patienten aus der stationären Behandlung entlassen werden.

Bei zwei Patienten (12%) war eine Stapler-Divertikulotomie aufgrund einer ungenügenden Reklination des Kopfes nicht möglich. Bei vier Patienten (24%) konnte der Stapler aufgrund eines zu dicken Divertikelstegs nicht geschlossen werden, der Eingriff wurde mittels endoskopischer Nadelmesser-Divertikulotomie beendet.

Bei 9 der 11 Patienten (81%) konnte nach durchschnittlich zwei Monaten eine Follow-up Endoskopie durchgeführt werden. Subjektiv waren 4 Patienten (36%) symptomfrei, 5 Patienten (45%) gaben eine Symptomverbesserung an. Im Gegensatz zum Vorbefund hatte kein Patient mehr Speisereste im Rest-Divertikelsack. Der Divertikelsteg war von initial durchschnittlich 2,9 cm auf 0,6 cm reduziert worden.

Schlussfolgerung: In dieser Fallserie erwies sich die Zenker-Divertikulotomie mittels endoskopischem Stapler als effektive und sichere Behandlungsmethode. Diese initialen Ergebnisse müssen in größeren Studien überprüft werden.