Z Gastroenterol 2016; 54 - KV447
DOI: 10.1055/s-0036-1587222

Laparoskopisch assistierte Gastrektomie beim Magenkarzinom

N Runkel 1, M Ketelhut 1
  • 1Schwarzwald-Baar Klinikum, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Direktor, Villingen-Schwenningen, Deutschland

Einleitung: Beim Magenkrebs ist die Einführung der minimal invasiven Techniken u.a. wegen der abnehmenden Inzidenz und der immer noch niedrigen Evidenzlage verzögert. Die Gastrektomie mit D2-Lymphadenektomie wird in unserer Klinik seit mehreren Jahren standardmäßig in laparoskopischer Technik durchgeführt. Hier werden unsere Ergebnisse seit 2013 vorgestellt.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse einer prospektiven klinikinternen Datenbank, die ein konsekutives Krankengut von 51 Patienten aus dem Zeitraum 3/2013 – 2/2016 umfasst (Laparoskopie-Rate 82,9%). Der Eingriff erfolgt in 4-Trokartechnik mit Bergeschnitt im li Mittelbauch. Die Anastomose wird mittels Orvil-Circularstapler hergestellt.

Ergebnisse: Operiert wurden Patienten in allen UICC-Tumorstadien (I: 16, II: 15, III: 18, IV: 1, davon 16x neoadjuvante Therapie) entweder als subtotale Gastrektomie (18), Gastrektomie (23) oder transhiatal erweiterte Gastrektomie (10) mit D2-Lymphadenektomie. In 4 Fällen musste konvertiert werden (7,8%). Die mediane Schnitt-Naht-Zeit betrug 286 Minuten (168 – 498). Die Morbidität betrug 27,5%, die Mortalität 5,9%. Drei Patienten starben, in 2 Fällen war die Ursache kardial, in einem Fall im Rahmen einer fulminanten Clostridien-Sepsis nach abgeschlossenem Kostaufbau. Eine Anastomoseninsuffizienz (2%) konnte durch Drainage und Endo-VAC Therapie zur Ausheilung gebracht werden. Zwei Duodenalstumpfinsuffizienzen wurden operativ zur Ausheilung gebracht. Der ITN/IMC-Aufenthalt betrug im Median 6 Tage (2 – 14), die Gesamt-Krankenhausverweildauer 17 Tage (12 – 57). Der Median der entfernten Lymphknoten betrug 28 (5 – 73). Die R0-Resektionsrate betrug 90,2%.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Gastrektomie kann und onkologisch adäquat und mit akzeptabler Morbidität durchgeführt werden. Dies gilt auch in der Ära von neoadjuvanten Therapiekonzepten.