Z Gastroenterol 2016; 54 - KV437
DOI: 10.1055/s-0036-1587212

Perioperatives Outcome der laparoskopischen-thorakotomischen-Hybrid-Ösophagusresektion: Eine Matched-Pair-Analyse an 120 Patienten

T Glatz 1, G Marjanovic 1, B Kulemann 1, UT Hopt 1, J Hoeppner 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Einleitung: In der Ösophaguschirurgie konkurrieren total minimal-invasive Techniken mit Hybrid- und Roboter-assistierten Verfahren. Der Nutzen der einzelnen Techniken für den Patienten ist bisher unzureichend belegt.

Material und Methoden: Am Universitätsklinikum Freiburg wird seit 2013 routinemäßig das laparaskopisch-thorakotomische Hybridverfahren angewandt. Die insgesamt 60 minimalinvasiv operierten Patienten wurde nach den Kriterien Geschlecht, BMI, Alter, Tumorhistologie, pulmonale Vorerkrankung und Niktinabusus mit einem konventionell operierten Patienten gepaart (Zeitraum 2006 – 13). Beide Gruppen wurden in Bezug auf perioperative Komplikationen miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die Gruppen zeigten sich in Bezug auf patienten- und tumorbezogene Daten homogen. Ebenso zeigte sich kein Unterschied bei entfernten Lymphknoten (p = 0.459) und R0-Resektionsrate (p = 0.500). Die Operationszeit des Hybrdiverfahrens war signifikant kürzer (329 vs. 407 min, p < 0.001).

Es bestand kein Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf die chirurgische Komplikationsrate (37% vs. 37%, p = 0.575), bei signifikant mehr Magenentleerungstörungen in der laparoskopischen Gruppe (23% vs. 10%, p = 0.042).

Die pulmonale Kompliaktionsrate war nach laparoskopischer Operation signifikant reduziert (20% vs. 42%, p = 0.009). Dies betraf das Auftreten von Pneumonien und therapiebedürftigen Pleuraergüssen.

Der Unterschied in der Gesamtkomplikationsrate war nicht signifikant (50% vs. 60%, p = 0.179), lebensbedrohliche Komplikationen (Clavie/Dindo 4/5) traten allerdings seltener auf (2% vs. 12%, p = 0.031).

Insgesamt bestand nach laparoskopischer Operation signifikant weniger Transfusionsbedarf (18% vs. 50%, p < 0.001), Krankenhaus- (und Intensiv)verweildauer waren signifikant verkürzt (14 (6) vs. 18 (7) Tage, p = 0.002 (0.003)).

Schlussfolgerung: Unsere retrospektive Analyse zeigt, dass durch die laparoskopische Mobilisation des Magenschlauches bei der thorako-abdominellen Ösophagusresektion eine Reduktion der postoperativen pulmonalen Morbidität, und des perioperativen Blutverlustes mit Verkürzung des stationären Aufenthalts erreicht werden kann. Die Technik ist dabei sicher anzuwenden, die Rate chirurgischer Komplikationen und die onkologische Radikalität vergleichbar.