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DOI: 10.1055/s-0036-1587186
Therapie fibrovaskulärer Ösophaguspolypen
Ösophaguspolypen (ÖP)sind selten; häufig besteht Unsicherheit bezüglich der Therapie. Im vorliegenden Fall stellte sich ein 75-jähriger Patient mit Dysphagie und Gewichtsverlust vor. Endoskopisch zeigte sich zwischen 18 – 39 cm ab VZR ein monströser ÖP mit nahezu vollständiger Ösophagusstenose, nebenbefundlich bestand eine langstreckige Barrett-Läsion.
Präsentation eines interessanten Falles. Diskussion anhand der Literatur.
Bei makroskopisch sowie CT-grafisch V.a. Malignität erfolgte eine onkologische Ösophagusresektion mit Magenschlauch.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig.
Histologisch zeigte sich ein monströser fibrovaskulärer Polyp. Molekulargenetische Analysen ergaben allerdings die Diagnose eines Liposarkoms des Ösophagus (pT2a pN0 cM0 G1 R0).
Monströse ÖP (‚giant fibrovascular polyps‘ GFP) werden selten beschrieben. Sie werden meist durch Dysphagie oder bei Größenprogredienz durch Regurgitieren des Polypen auffällig. Bei entsprechender Größe kann dies zur Verlegung der Atemwege führen. Eine Sanierung ist endoskopisch oder chirurgisch möglich. Die ursächliche Pathogenese ist bislang unklar.
Hinter den sogenannten 'GFP' können sich allerdings auch Liposarkome verbergen; es wurden Aberrationen des Chromosoms 12 in vermeintlich gutartigen ÖP beschrieben. Dies lässt sich durch histopathologische und molekulargenetische Untersuchungen differenzieren, welche erst seit einigen Jahren zur Verfügung stehen.
Es werden nur Einzelfälle großer ÖP beschrieben. Hinter diesen kann sich ein gestieltes Liposarkom verbergen. Bei Unklarheiten bezüglich der Genese sollte radikal gemäß den onkologischen Richtlinien eines Ösophaguskarzinoms operiert und nachgesorgt werden.