Z Gastroenterol 2016; 54 - KV404
DOI: 10.1055/s-0036-1587178

Die chirurgische Resektion als Therapie der Wahl beim Sarkomrezidiv

S Opitz 1, MH Dahlke 1, HJ Schlitt 1, SA Lang 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universtiätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland

Einleitung: Sarkome sind seltene Tumoren und werden aufgrund unspezifischer Symptome oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Resektion ist beim Primärtumor und beim Rezidiv Therapie der Wahl. Abhängig von Tumorlokalisation und möglicher Infiltration in Nachbarorgane sind oft multiviszerale Resektionen notwendig.

Ziele: Die Untersuchung erfasst postoperative Komplikationen und das Langzeitergebnis nach Eingriffen bei intraabdominellen Sarkomrezidiven.

Methodik: Patienten mit einem intraabdominellen Sarkomrezidiv die von 01/2006 bis 07/2015 am UKR operiert wurden, wurden retrospektiv analysiert. Unterschieden wurde zwischen Einzelorganresektion (EOR) und multiviszeraler Resektion (≥2 Organe; MVR). Komplikationen wurden nach Dindo-Clavien klassifiziert.

Ergebnis: 29 Patienten wurden von 01/2006 bis 07/2015 insgesamt 73 Operationen unterzogen. Das mediane Alter betrug 62,2 Jahre (Range 18 – 84 Jahre). Bei 7/29 Patienten (24,1%) erfolgte die Operation des Primärtumors in unserem Haus, während 22/29 Patienten (75,9%) erstmalig aufgrund eines Rezidivs vorstellig wurden. 45/73 (61,6%) Eingriffe waren MVR vs. 28/73 EOR (38,4%). Komplikationen traten nach insgesamt 38/73 Eingriffen auf (52,1%), schwerwiegendere Komplikationen >IIIa nach 17/73 Eingriffen (23,3%). Die Häufigkeit der Komplikationen unterschied sich kaum zwischen MVR (n = 24; 53,3%) und EOR (n = 14; 50%). Dies galt auch für Komplikationen >IIIa (n = 11; 24,4% bei MVR, n = 7; 25,0% bei EOR). Die Resektionen wurden v.a. an Darm (n = 30), Leber (n = 22), ggf. mit Zwerchfellteilresektion (n = 12), sowie Niere und ableitenden Harnwegen (n = 20) vorgenommen. Bei 26/73 (35,6%) Eingriffen war eine R0-Resektion möglich, eine R1-Situation lag bei 27/73 (36,9%) vor. Je 10/73 (13,7%) Eingriffe mussten als R2-Situation oder mit unbekannten R-Status (Rx) beendet werden. Das mediane Überleben betrug nach Resektionen des Primärtumors 98,6 Monate, nach dem 1. Rezidiv 58,5 Monate und fiel auf 30,8, 29,2 und 10,4 Monate nach dem 2., 3. und 4. Rezidiv ab. Die postoperative Mortalität betrug 3,4% (1/29).

Schlussfolgerung: Patienten mit einem intraabdominellen Sarkomrezidiv sollte die chirurgische Therapie empfohlen werden. Neben einer EOR kann auch eine MVR, jeweils mit vertretbarer Morbidität und Mortalität, durchgeführt werden.