Z Gastroenterol 2016; 54 - KV347
DOI: 10.1055/s-0036-1587123

FODMAP – reduzierte Diät beim Reizdarmsyndrom – Effektivität, Compliance, Gewichtsentwicklung

T Frieling 1, J Heise 1, B Krummen 1, C Dorka 1, R Kuhlbusch-Zicklam 1, S Kalde 1
  • 1HELIOS Klinikum Krefeld, Med. Klinik II, Krefeld, Deutschland

Hintergrund: Die FODMAP reduzierte Kost (Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) gehört zur etablierten Therapiestrategie beim Reizdarmsyndrom. Die Nachteile dieser Diät sind allerdings gravierend und können zum Gewichtsverlust und zur mangelnden Compliance führen. Zahlen in Deutschland liegen allerdings hierüber nicht vor.

Patienten und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 83 Patienten mit einem Reizdarmsyndrom nach Rom III Kriterien prospektiv untersucht. Es wurde eine standardisierte Untersuchung, Aufklärung und FODMAP – Ernährungsberatung mit schriftlichen Informationsmaterial durchgeführt. Die Beschwerden (abdominelle Schmerzen, Meteorismus, Flatulenz, plötzlicher Stuhldrang, unvollständige Entleerung, Darmgeräusche, saures Aufstossen, Aufstossen, Übelkeit, Müdigkeit) wurden anhand standardisierter Likert Skalen (0 = keine/1 = leichte/2 = mittlere/3 = schwere Beschwerden) vor und 8 Wochen nach der Ernährungstherapie mittels eines validierten Fragebogen erfasst.

Ergebnisse: 51% führte die FODMAP – reduzierte Kost nicht korrekt durch oder beendete sie frühzeitig. Die Patienten mit erhaltener Compliance gaben in 83% eine signifikante (p < 0,05) Besserung ihrer Beschwerden an (MW vor/nach Diät 1,7/0,9). 33% der Patienten hatten einen mittleren Gewichtsverlust von 3,5 kgKG, 17% eine mittlere Gewichtszunahme von 3,6 kgKG und 41% keine Gewichtsänderung.

Schlussfolgerung: Die FODMAP-reduzierte Kost ist eine effektive Therapie beim Reizdarmsyndrom. Allerdings ist die Compliance der Patienten gering und die Gewichtsentwicklung differenziert, wobei etwa ein Drittel der Patienten eine Gewichtsabnahme aufweisen.