Z Gastroenterol 2016; 54 - KV334
DOI: 10.1055/s-0036-1587110

Gallenblasenpolypen – eine Follow-Up Studie über 11 Jahre

L Heitz 1, T Kaltenbach 1, M Hänle 1, T Seufferlein 1, T Gräter 2, W Kratzer 1
  • 1Uniklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
  • 2Uniklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm, Deutschland

Einleitung: Gallenblasenpolypenprävalenz in Deutschland beträgt ca. 6%. Derzeit existieren nur wenige Langzeitinzidenzstudien. Der Nachsorgealgorithmus für Polypen zwischen 4 und 10 mm ist weiter unklar.

Ziele: Ziel der Studie war es, an einem zufälligen Bevölkerungskollektiv den natürlichen Verlauf von Gallenblasenpolypen im Langzeitverlauf zu untersuchen.

Methodik: Insgesamt wurden 484 Probanden der EMIL (Echinokokkus Multilocularis In Leutkirch) Studie 2002 nach 11 Jahren nachuntersucht.

Ergebnis: Die Polypenprävalenz initial (2002) betrug 6,1% (n = 115). Im Follow-Up nach 11 Jahren konnte in der Subpopulation (n = 484) bei 12,7% der Probanden (n = 50) Gallenblasenpolypen nachgewiesen werden. Bei 14 Probanden (12,1%) trat keine Änderung auf, bei 36 Probanden (31,3) entwickelten sich neue Polypen und bei 11,3% (n = 13) waren keine Polypen mehr nachweisbar. Bei 14 Probanden, bei denen die Gallenblasenpolypen im Jahr 2002 festgestellt wurden nahm bei 6 Probanden (42,6%) die Anzahl der Polypen zu, bei weiteren 6 Probanden nahm die Anzahl ab (42,6%) und bei zwei Probanden blieb die Anzahl unverändert. Hinsichtlich der Polypengröße vergrößerten sich die Polypen bei fünf Probanden (35,7%), bei sieben (50,0%) nahmen die Polypen an Größe ab und bei zwei Probanden (14,3%) veränderte sich die Polypengröße nicht.

Schlussfolgerung: Im Rahmen der Follow-Up-Untersuchung konnten deutlich höhere Polypenprävalenzzahlen nachgewiesen werden. Eine mögliche Ursache könnte eine verbesserte Gerätetechnologie bzw. ein hoher Anteil an adipösen Probanden sein.