Z Gastroenterol 2016; 54 - KV293
DOI: 10.1055/s-0036-1587069

Laparoskopische vs. offene Leberresektionen – eine Matched-pair Analyse

V Tripke 1, T Huber 1, H Lang 1, S Heinrich 1, J Mittler 1
  • 1Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland

Einleitung: Generelle Vorteile der laparoskopischen Chirurgie bestehen in einem besseren kosmetischen Ergebnis und einer schnelleren Genesung. Insbesondere in der Leberchirurgie bietet die laparoskopische Technik Vorteile gegenüber dem offenen Vorgehen, zu denen eine bessere Leberfunktion und möglicherweise eine frühere onkologische Weiterbehandlung gehören.

Methodik: Von Januar 2011 bis Juni 2015 wurden sämtliche laparoskopischen Leberresektionen identifiziert und 1:2 mit offenen Leberresektionen hinsichtlich Alter, Geschlecht, Tumorgröße, BMI, ASA, Ausmaß der Leberresektion und Vorhandensein einer Leberzirrhose gematched. Diese wurden bezüglich des perioperativen Outcomes analysiert. P-Werte < 0.05 wurden als signifikant betrachtet.

Ergebnisse: Von insgesamt 1334 Leberresektionen im analysierten Zeitraum wurden 32 (2,5%) laparoskopisch durchgeführt. Die Patienten in der laparoskopischen Gruppe waren jünger und hatten öfter benigne Raumforderungen (40,6% vs. 9,4%). Bei zwei (6,2%) laparoskopischen Leberresektionen musste aufgrund einer Blutung zum offenen Verfahren konvertiert werden. Kein Patient in der laparoskopischen Gruppe verstarb. Die Schnitt-Naht-Zeit und der histopathologische Resektionsrand zeigten keine signifikanten Unterschiede. Ebenso waren die Komplikationsraten in beiden Gruppen (10% vs. 14,1%) vergleichbar gering. Der Blutverlust (Median: 200 vs. 500 ml, p < 0.001) und die Hospitalisierungsdauer (Median: 6 vs. 7 Tage; p = 0.002) waren bei den laparoskopischen Resektionen geringer.

Schlussfolgerung: Analog zur Literatur erweist sich die laparoskopische Leberchirurgie als ein sicheres Verfahren, das bei vergleichbarem Ausmaß der Leberresektion mit einem geringeren Blutverlust und einer kürzeren Verweildauer im Krankenhaus verbunden ist.