Z Gastroenterol 2016; 54 - KV284
DOI: 10.1055/s-0036-1587060

Gewebesublimation nach transarterieller Chemoembolisation einer FNH

S Jansen 1, H Zirngibl 1, PC Ambe 1
  • 1HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Wuppertal, Deutschland

Hintergrund: Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist eine Behandlungsmethode für gut durchblutete Lebertumoren. Eine Gewebesublimation, also der direkte Übergang von festem Gewebe in Gas nach TACE, wurde bisher nicht beschrieben.

Material und Methode: Im Folgenden wird der Fall einer Gewebsublimation nach Chemoembolisation einer ca. 10 × 10 cm messenden, focal nodulären Hyperlpasie (FNH) im rechten Leberlappen eines 31-jährigen Patienten vorgestellt. Der Fall wurde in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Aufgrund der unmittelbaren Nähe des Befundes zu den zentralen Lebergefäßen wurde statt einer chirurgischen Intervention die Chemoembolisation empfohlen. Die TACE wurde von einem erfahrenen Interventionellen Radiologen mit Imeron und Embozene in Standarddosis durchgeführt.

Ergebnisse: Bei der Routine CT Kontrolle am folgenden Tag fiel eine massive Gasformation im chemoembolisierten Segment auf. Die postinterventionellen Laborwerte und klinischen Untersuchungsbefunde lagen im Normalbereich. Der Patient wurde engmaschig mit mehrfachen Ultraschall- und Blutuntersuchungen nachuntersucht und nach einer Woche entlassen. Sechs Wochen später musste der Patient wegen einer gangränösen Cholecystitis cholecystektomiert werden.

Abb. 1: FNP Präintervention

Abb. 2: Chemoembolization

Abb. 3: Gewebssublimation nach TACE

Schlussfolgerung: Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist eine etablierte Behandlungsmethode für Lebertumoren. Obwohl bisher nicht beschrieben, konnte eine Gewebesublimation nach TACE im oben vorgestellten Fall nachgewiesen werden.