Z Gastroenterol 2016; 54 - KV283
DOI: 10.1055/s-0036-1587059

Evaluation der 2D-Scherrwellen Elastografie in Charakterisierung der fokalen Leberläsionen

L Gerber 1, D Fitting 1, K Srikantharajah 1, S Luhne 1, S Klein 1, N Weiler 1, G Kiriakidou 1, J Bojunga 1, F Schulze 1, D Bon 1, JG Albert 1, S Zeuzem 1, M Friedrich-Rust 1
  • 1Uniklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland

Einleitung: Die Entdeckung und Charakterisierung von Leberraumforderungen (LRF) stellen eine häufige Herausforderung in der täglichen klinischen Praxis dar.

Ziele: Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, die 2D-Scherwellen Elastografie (2D-SWE) in Charakterisierung und Differenzierung der benignen und malignen LRF zu evaluieren.

Methodik: Es wurden alle Patienten, die sich zur Verlaufsbeurteilung bei chronischer Lebererkrankung mit Nachweis von LRF oder Abklärung von extern nachgewiesenen LRF eingeschlossen. B-mode Ultraschall sowie 2D-SWE (Aixplorer® France) wurden erhoben. Als Referenzmethode wurde Leberbiopsie bzw. Kontrastmittel gestützte Bildgebung verwendet.

Ergebnis: 140 Patienten mit LRF wurden untersucht. Die 2D-SWE Messung verfiel in 24%. 106 wurden in die statistische Analyse einbezogen: 42/106 (40%) mit benignen und 64/106 (60%) mit malignen LRF. Die Hälfte der LRF war im rechten Leberlappen lokalisiert. Der Median der Steifigkeit der benignen LRF betrug 16.4 (2.1 – 71.9) kPa (darunter: 16.55 kPa in 18 fokal nodulären Hyperplasien (FNH), 16.35 kPa in 18 Hämangiomen, 9.8 kPa in 3 fokalen Minderverfettungen, 8.9 kPa in 1 Adenom, 20 kPa in 1 Regeneratknoten und 29 kPa in 1 Cholangiofibrom) und der malignen LRF 36 (4.1 – 142.9) kPa (darunter: 44.8 kPa in 16 hepatozellulären Karzinomen (HCC), 70.7 kPa in 7 Cholangiokarzinomen (CCC) und 29.5 kPa in 41 Metastasen) (p < 0.001). Maligne LRF waren signifikant härter als benigne (p < 0.0001). CCCs waren die härtesten Läsionen überhaupt und signifikant härter im Vergleich zu HCCs und Metastasen (p = 0.033 and p = 0.0079). Keine signifikanten Unterschiede konnten unter den benignen LRF beobachtet werden. Auch kein Einfluss/Vorteil ließ sich im Hinblick auf die zu messende Region feststellen (peripher, zentral der Läsion oder die härteste Stelle).

Abb. 1: Box-and-wisker plot für fokale Leberraumforderunge

Schlussfolgerung: 2D-SWE gewinnt für die Charakterisierung der LRF zusätzliche nützliche Informationen und ist v.a. bei der Differenzierung der CCCs und HCCs hilfreich.