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DOI: 10.1055/s-0036-1587000
Real-life Daten zur DAA-gestützten HCV-Therapie – monozentrische Beobachtungsstudie zu SVR und Nebenwirkungsraten, hepatischer Funktion und Fibrose
Einleitung: Durch Therapie mit neuen direkt antiviral wirksamen Substanzen (DAAs), assoziiert mit Raten anhaltenden virologischen Ansprechsens (SVR) größer 90%, scheint eine chronische Hepatitis-C-Infektion heilbar. Für ältere DAAs zeigte sich jedoch in klinischer Praxis ein Effektivitätsverlust bei höheren Nebenwirkungsraten als in den Zulassungsstudien.
Ziele: Ziel dieser Arbeit war die Analyse von SVR4 und 12, der Einfluss auf Fibrosegrad, abnorme Nüchternglukose (IFG), INR und Nebenwirkungen neuer DAAs in klinischer Praxis.
Methodik: Diese retrospektive, monozentrische Beobachtungsstudie schloss 128 Patienten der Leberambulanz des Universitätsklinikums Mannheim mit Therapiebeginn zwischen 2013 und 2015 ein. Zu Beginn, Ende, sowie 4 und 12 Wochen nach Therapie erfolgten Laborkontrollen. Der Leberfibrosegrad wurde nichtinvasiv durch Elastografie vor (n = 119) und nach (n = 26) Therapie bestimmt, die Fibrosescores FIB-4 und APRI berechnet.
Ergebnisse: Daten zu SVR4 und 12 lagen für 128 bzw. 119 Patienten vor. 80% wiesen eine Genotyp(G)-1-, 12% eine G-3a- und je 4% eine G-2- oder 4-Infektion, 52% eine Leberzirrhose auf (Therapie s. Tab. 1).
Daclatasvir Sofosbuvir |
Dacaltasvir Sofosbuvir Ribavirin |
Ombitasvir Paritaprevir Ritonavir Dasabuvir (OPRD) |
OPRD Ribavirin |
Sofosbuvir Ledipasvir |
Sofosbuvir Ledipasvir Ribavirin |
Sofosbuvir Simeprevir |
Sofosbuvir Simeprevir Ribavirin |
Sofosbuvir Interferon Ribavirin |
Sofosbuvir Ribavirin |
39/40 (98%) |
7/7 (100%) |
5/5 (100%) |
3/3 (100%) |
30/32 (94%) |
5/5 (100%) |
3/3 (100%) |
4/4 (100%) |
14/15 (93%) |
4/5 (80%) |
Die SVR4- und 12-Raten betrugen 98% bzw. 96%. Männliches Geschlecht, BMI > 25 kg/m2 und IFG wiesen 5 der 7 Therapieversager auf, 2 Genotyp 3a. 3 erhielten eine Kombination aus Sofosbuvir (S.) und Ribavirin ± pegyliertes Interferon, 3 S. und Ledipasvir (L)± Ribavirin. SVR4 war mit einer Reduktion von FIB-4 (2,3 ± 0,5 n = 119 vs. 1,5 ± 0,3 n = 116; p < 0.001) und APRI (0,8 ± 0,2 vs. 0,3 ± 0,1; p < 0,001) assoziiert, ein Effekt auf die elastometrisch bestimmte Lebersteife zeigte sich nicht (Differenz Elastometrie-Werte vor und nach Therapie: 2,3 ± 4,2; p = 0,20), jedoch ein signifikanter Abfall der Serumtransaminasen. SVR war mit einer Reduktion von INR (Differenz D/S: -0,012 ± 0,006) und IFG-Rate (28% vs. 13% p < 0,01, n = 129) assoziiert mit einem größeren Effekt für Daclatasvir als L (p < 0,05). Die Nebenwirkungsrate entsprach der der Zulassungsstudien.
Schlussfolgerung: In der klinischen Praxis ermöglicht eine DAA-basierte HCV-Therapie eine hohe SVR-Rate, reduziert IFG-Rate und hepatische Inflammation ohne kurzfristigen Einfluss auf den Fibrosegrad.