Z Gastroenterol 2016; 54 - KV180
DOI: 10.1055/s-0036-1586956

Einfluss von Ernährungsberatung mit und ohne Nahrungsergänzungsmittel auf die nicht-alkoholische Fettleber (Nuces NASH): erste Ergebnisse

Y Huber 1, L Schlegel 1, 2, N Anika 2, MA Wörns 1, PR Galle 1, I Bergheim 2, JM Schattenberg 1
  • 1Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland
  • 2Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ernährungswissenschaften, Lehrbereich Modellsysteme molekularer Ernährungsforschung, Jena, Deutschland

Einleitung: Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist eine der häufigsten chronischen Lebererkrankungen weltweit. Zur Therapie wird eine Lebensstilmodifikation empfohlen, die von Patienten nur selten langfristig toleriert wird. Vor diesem Hintergrund haben wir eine randomisiert-kontrollierte Pilotstudie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02366052) zur Umsetzbarkeit und therapeutischen Effektivität der Kombination einer diätetischen Beratung zur Reduktion der Fructoseaufnahme um 50% in Kombination mit dem Probiotikum Lactobacillus casei Shirota (LCS) durchgeführt.

Methoden: In einem drei-armigen Studiendesign erhielten Patienten entweder eine Beratung zur fructosearmen Ernährung (Gruppe N), eine 2-mal tägliche Einnahme des Probiotikums (Gruppe LCS) oder eine Kombination aus Ernährungsberatung und LCS (Gruppe LCS+N). Einschluss erfolgte bei Vorliegen einer Leberbiopsie mit NASH bzw. bei sonographischer Leberverfettung und erhöhten Cytokeratin 18 (M30) (> 250 U/l). Die aktuelle Analyse umfasst 19 von 45 geplanten Patienten, die die Studie bislang beendet haben. Neben Laborparameter wurden anthropometrische Daten sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) anhand eines validierten Fragebogens (CLDQ-D) erhoben.

Ergebnisse: In den beiden Gruppen mit Ernährungsberatung (LCS+N; N) kam es durch die 12-wöchige Intervention zu einer Reduktion des Körpergewichts (3,7%), der ALT (14,1%), des Ferritin (36,4%), sowie der Triglyceride (6,7%) und des Cholesterins (2,2%). In der LCS Gruppe waren diese Variablen unverändert. M30 – ein experimenteller hepatozellulärer Apoptose-Marker – war in beiden Gruppen leicht rückläufig. HOMA-IR und HbA1c zeigten nach der 12-wöchigen Intervention keine signifikante Änderung. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich vor allem in der Gruppe der Ernährungsberatung. Interessanterweise zeigte sich ein positiver Effekt von LCS auf den systolischen und diastolischen Blutdruck. Keiner der Patienten verließ die Studie vorzeitig.

Schlussfolgerung: Patienten mit Fettleber und NASH tolerieren eine Ernährungsintervention zur Fruktosereduktion sehr gut. Erste Zwischenanalysen suggerieren einen positiven Effekt auf die Entzündung in der Leber, möglicherweise unabhängig vom Körpergewicht.

Unterstützung: Yakult Europ B.V.