Z Gastroenterol 2016; 54 - KV148
DOI: 10.1055/s-0036-1586924

Krankenhausmortalität und -morbidität bei 448 konsekutiven Patienten mit Norovirusinfektion

C Briel 1, K Wilhelm 1, J Heller 1
  • 1Marienhaus Klinikum Ahrweiler, Innere Medizin, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Deutschland

Einleitung: Obwohl die Norovirusgastroenteritis (NVG) meistens milde verläuft, gibt es ungenügende Untersuchungen bzgl. der Morbidität-, Mortalität, Risikofaktoren und Krankenhausverweildauer bei hospitalisierten Patienten.

Ziele: Bestimung der Morbidität-, Mortalität, Krankenhausverweildauer und deren Risikofaktoren bei hospitalisierten Patienten mit einer Norovirusgastroenteritis

Methodik: Von 1/2007 bis 1/2011 wurden alle Patienten, die in einem Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung mit einer NVG behandelt wurde hinsichtlich Mortalität, Komorbidität, Verweildauer und Komplikationen analysiert.

Ergebnisse: In dem o.g. Zeitraum wurden 448 konsekutive Patienten mit NVG behandelt. Das Alter lag bei MW73,6 +-SD 17,6 Jahren. Etwa 2/3 waren weiblich. 30% waren ambulant, 70% im Krankenhaus erworben. Im stationären Aufenthalt kam es zu einem Anstieg der Nierenretentionsparameter (von 1,3+-0,77 auf 1,6 +-1,02; p < 0,05). Die Krankenhausmortalität lag bei 1,5%. Kein Patient, der wegen einer NVIG aufgenommen wurde verstarb. Die mittlere Verweildauer lag bei 16,7+-13,5 Tage und war signifikant länger als die erwartete Verweildauer laut Katalog (10,9 ±8,1).

Schlussfolgerung: Bei älteren Patienten mit einer Norovirusgastroenteritis besteht eine signifikante Mortalität. Diese betrifft besonders im Krankenhaus erworbene Fälle. Norovirusinfektionen sind mit weiteren Komplikationen, wie Nierenfunktionseinschränkungen assoziiert und führen zu einer deutlichen Verlängerung der Krankenhausverweildauer.