Z Gastroenterol 2016; 54 - KV146
DOI: 10.1055/s-0036-1586922

Verbesserung Hämatologischer Parameter bei anämischen CED Patienten unter der Behandlung mit Eisen (III) Derisomaltose

J Stein 1, H Hartmann 2, A Walper 3
  • 1Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
  • 2Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis, Herne, Deutschland
  • 3MEDICE Arzneimittel GmbH, Medizin, Iserlohn, Deutschland

Einleitung und Ziele: Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) weisen sehr häufig einen Eisenmangel auf, bis zu einem Drittel werden anämisch. Die aktuelle ECCO Leitlinie empfiehlt eine Supplementierung mit intravenösem Eisen bei allen Patienten mit klinisch aktiver Erkrankung, mit einer bekannten Intoleranz auf orales Eisen, mit einem Hb-Wert unter 10 g/dl sowie bei Patienten, die mit Erythropoiese-stimulierenden Substanzen behandelt werden, erfolgen. Das Ziel dieser prospektiven, nicht-interventionellen Studie war die Erfassung von Daten bei der routinemäßigen Behandlung anämischer CED Patienten mit Eisen (III) Derisomaltose (MonoFer®).

Methodik: Die Studie startete im März 2013 und endete im November 2014. Die rekrutierten Patienten litten an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, waren mindestens 18 Jahre alt und wiesen eine Anämie entsprechend den WHO Kriterien (Hb < 12 g/dl bei Frauen bzw. Hb < 13 g/dl bei Männern) auf. Anämie und Eisenstatus wurden durch Bestimmung von Hb, Serum-Ferritin, Transferrin-Sättigung (TSAT) und C-reaktives Protein (CRP) evaluiert. Zusätzlich wurde das Therapieansprechen (response) u.a. in Relation zur Entzündungsaktivität untersucht. Das Therapieansprechen wurde definiert als ein Hb-Wert-Anstieg von ≥2 g/dl im Studienzeitraum von 16 Wochen.

Ergebnis: Insgesamt wurden 197 Patienten in 37 CED-Praxen rekrutiert. Für die statistische Auswertung standen die Daten von 180 Patienten (106 Frauen, 74 Männer) zur Verfügung. Das mittlere Patientenalter betrug 39 Jahre. Die Patienten wurden im Verlauf der Studie mit einer kumulativen Dosis von 1304 mg Eisen (III) Derisomaltose behandelt. Der mittlere Hb-Wert stieg von 10,7 g/dl auf 13, 1 g/dl nach 16 Wochen. Ein Hb-Wert-Anstieg von ≥2 g/dl wurde bei 57% der Patienten erreicht. Das Serum-Ferritin stieg im Studienverlauf um 89,7 µg/l. Die Transferrin-Sättigung verbesserte sich von 8,8% auf 23,7%. Nebenwirkungen wurden bei insgesamt 16 Patienten beobachtet.

Schlussfolgerung: Die vorgestellte Studie konnte zeigen, dass anämische CED Patienten von einer Behandlung mit hochdosierten i.v. Eisenpräparaten wie Eisen (III) Derisomaltose profitieren. Dabei war der Behandlungserfolg unabhängig von der Art der Erkrankung und der Entzündungsaktivität.