Z Gastroenterol 2016; 54 - KV133
DOI: 10.1055/s-0036-1586909

Hepatozelluläres Karzinom: Tumoranzahl und Größe, aber nicht die Lokalisation haben einen signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patienten

G Kirchner 1, S Grune 1, P Wiggermann 2, S Schmid 1, M Loss 3, S Brunner 3, E Schnoy 1, HJ Schlitt 3, B Salzberger 4, M Scherer 3
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Regensburg, Stabstelle Infektiologie, Regensburg, Deutschland

Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der fünfthäufigste Tumor weltweit. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die Tumoranzahl, Tumorgröße und die Tumorlokalisation (Lebersegment) an einem unizentrischen HCC-Kollektiv einen Einfluss auf das Überleben der Patienten haben.

Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden von März 1993 bis Mai 2006 Daten von 434 HCC-Patienten (364 m) ausgewertet. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose wurden die Lokalisation, die Tumoranzahl und die Tumorgröße der HCC-Herde (Referenz größter Herd) in Bezug auf das Überleben der Patienten untersucht. Bei der Lokalisation wurden nur die unilokulären HCCs berücksichtigt und sie wurden in linken (Segment 1 – 4) und rechten (Segment 5 – 8) Leberlappen eingeteilt. Das Überleben wurde in Median-Werten angegeben.

Ergebnisse: Das mittlere Alter bei Erstdiagnose lag bei 63 ± 11 Jahren. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 26,7 ± 30,7 Monate. Das mittlere Überleben aller HCC-Patienten betrug 14 Monate. Das 1-, 3-, 5-, 7- and 10-Jahresüberleben aller Patienten lag bei je 56%, 29%, 20%, 13% bzw. 11%. Bei 206 Patienten war das HCC nur im rechten Leberlappen (LL), bei 80 Patienten im linken LL und bei 148 Patienten in beiden LL lokalisiert. Die Tumoranzahl zeigte einen signifikanten Einfluss auf das Überleben: 1 Herd (n = 209) vs. 2 – 4 Herde (n = 90) 25 Monate vs. 9 Monate, p = 0,014, 2 – 4 Herde vs. ≥5 Herde (n = 126) 9 Monate vs. 6 Monate, p < 0,001. Bei kleinerer Tumorgröße zeigte sich ein signifikant besseres Überleben: HCC ≤5 cm vs. 5,1 – 9,9 cm: 26 Monate vs. 11 Mon. (p < 0,001), 5,1 – 9,9 cm vs. 10 – 14,9 cm: 11 Mon. vs. 8 Mon. (p = n.s.), 10 – 14,9 cm vs. ≥15 cm: 8 Mon. vs. 4 Mon. (p = n.s.), ≤5 cm vs. ≥15 cm: 26 Mon. vs. 4 Mon. (p = 0,03). Bei unilokulären HCC-Herden zeigte sich bezüglich des Überlebens kein signifikanter Unterschied, ob die Tumore im rechten oder linken Leberlappen lagen.

Schlussfolgerung: Mit unseren Daten konnten wir nachweisen, dass beim HCC zwar die Tumoranzahl und die Tumorgröße, aber nicht die Tumorlokalisation einen signifikanten Einfluss auf das Überleben haben.