Z Gastroenterol 2016; 54 - KV130
DOI: 10.1055/s-0036-1586906

Die laparoskopische Narbenhernienreparation in IPOM-Technik – Eine 9 Jahres-Analyse

H Stubbe 1, F Hartkopf 1, G Zvingelis 1, C Prinz 2
  • 1KMG Klinikum Güstrow, Chirurgie, Güstrow, Deutschland
  • 2KMG Klinikum Güstrow, Chirurgische Klinik, Güstrow, Deutschland

Ziel: Die Reparation von Narbenhernien in konventioneller Technik führt zu hohen Rezidivraten in bis zu 50% der Fälle der Fälle. Aber auch bei Verwendung konventioneller Netzplastiken werden kumulative Rezidivraten zwischen 20 und 36% beschrieben. Im Gegensatz dazu sind beim minimal invasiven Narbenhernienrepair (lap. IPOM-Technik) Rezidivraten von unter 5% dokumentiert.

Methode: Von April 2007 bis März 2016 wurden 251 Patienten (114 Männer, 137 Frauen) mit einer Narbenhernie in der lap.-IPOM-Technik versorgt. Der BMI lag bei 32,2 kg/m2, die durchschnittlich implantierte Netzgröße bei 338,2 cm2. Die lokalen Komplikationen wurden während des stationären Aufenthaltes dokumentiert. Zur Evaluierung erfolgten regelmäßig ambulante Kontrollen und die Registrierung, sowie ein follow up über Herniamed.

Ergebnisse: Im gesamten Beobachtungszeitraum entwickelten 9 Patienten (3,6%) ein Rezidiv. Bei Revisionen konnten 4 Patienten (1,6%) erneut mit einem Mesh in lap.-IPOM-Technik versorgt werden (Rezidivbruch am Netzrand lokalisiert). Ein Patient lehnte einen erneuten Eingriff ab. 4 Patienten (1,6%) wurden offen nach Ramirez (2 Fälle) oder in sublay-Technik (2 Fälle) versorgt. In 4 Fällen (1,6%) beobachteten wir postoperativ Hämatome, welche konservativ ausbehandelt werden konnten. 10 Patienten (4,0%) entwickelten postoperativ Serome jeweils mit Volumina unter 20 ml (sonographisch). In 4 Fällen (1,6%) fiel ein Spätserom auf, welches ambulant punktiert wurde. Es kam zur kompletten Ausheilung. Fistelbildungen konnten wir nicht dokumentieren. Während der Operation kam es im Rahmen der Adhäsiolyse in 3 Fällen (1,2%) zu einer Dünndarmläsion. In einem Fall konnte die suffiziente Versorgung in lap. Technik erfolgen. In 2 Fällen konvertierten wir und führten die Narbenhernienversorgung offen durch. Die Läsionen heilten folgenlos aus.

Zusammenfassung: Die Versorgung von Narbenhernien in lap.-IPOM-Technik zeigt geringe Rezidivraten bei deutlich weniger Mesh- und Wundinfektionen. Die Technik ist standardisiert und komplikationsarm durch einen erfahrenen minimal invasiven Chirurgen durchführbar.