Z Gastroenterol 2016; 54 - KV129
DOI: 10.1055/s-0036-1586905

Telefonanrufe beeinträchtigen laparoskopische Leistungen: eine randomisiert kontrollierte, prospektive, monozentrische Studie

C Yang 1, J Heintze 1, J Weitz 1, C Reißfelder 1, ST Mees 1
  • 1Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Einleitung: Akustische Ablenkungen im Sinne von Telefonanrufe treten während laparoskopischen Eingriffen häufig auf und sind nicht immer vermeidbar.

Ziele: Diese randomisiert kontrollierte, prospektive, monozentrische Studie untersuchte, ob laparoskopische Leistungen durch Telefonanrufen beeinträchtigt werden.

Methodik: Von Oktober bis November 2015 nahmen 15 Probanden, die keine Vorerfahrungen in der Laparoskopie besaßen, an zwei Validierungsaufgaben teil (PEG Transfer und Feinschneiden) bis sie ein bestimmtes Leistungsniveau erreichten. Danach wurden die Probanden gebeten, diese beiden Aufgaben unter drei unterschiedlichen Bedingungen durchzuführen: ohne akustische Störungen als Kontrollgruppe, mit einer leichten und einer starken Ablenkung in Form von standardisierten Telefonanrufen, die Antworten erforderten. Die Zeiten wurden gemessen. Bei einer mangelhaften Durchführung oder nicht adäquaten Antworten wurden Zeitstrafen hinzugefügt.

Ergebnis: Die laparoskopische Leistung in der einfachen Aufgabe (PEG Transfer) wurde durch eine starke akustische Störung signifikant verschlechtert(p = 0,025). Bei der schweren Aufgabe (Feinschneiden) konnte kein Unterschied zwischen der Kontrollgruppe und den Störungsgruppen festgestellt werden, was vermutlich an den erheblichen interpersonellen Schwankungen liegt.

Schlussfolgerung: Laparoskopische Eingriffe sind komplex und erfordern hohe Konzentration. Bereits bei einfachen Aufgaben können starke akustische Störungen laparoskopische Leistungen beeinträchtigen und sollten soweit wie möglich vermieden werden.