Einleitung: Die transanale totale mesorektale Exzision (TaTME) scheint eine konsequente Weiterentwicklung der minimal invasiven TME für
das tiefe Rektumkarzinom zu sein und soll durch eine optimierte Visualisierung auch
im engen Becken des Mannes Resektat-Qualität und onkologisches Langzeitergebnis verbessern.
Mit dieser neuen Operationstechnik wird vielerorts begonnen, ohne dass eine Standardisierung
der Technik erarbeitet wurde. In unserem Filmbeitrag soll auf spezifische Komplikationsmöglichkeiten
wie die Urethra-Verletzung, die Beeinträchtigung des Sphinkters und die Läsion autonomer
Nerven hingewiesen werden.
Methodik: Kurze Videoauschnitte zeigen die Gefahren insbesondere für die autonomen Nerven im
lateralen und antero-lateralen Präparationsgebiet und geben operationstechnische Hinweise
zur deren Vermeidung.
Ergebnis: Die „bottom-up“- Dissektion in der falschen Schicht, der „unholy plane“, führt zwangsläufig
zum Abheben und zur Beschädigung des inferioren Nervenplexus. Die korrekte Präparationsschicht
ist auf dem transanalen Weg weniger selbstverständlich als anatomische Zeichnungen
gerne vermuten lassen. Anatomische Landmarken sollen im Film vorgestellt werden.
Schlussfolgerung: Auch für den geübten laparoskopisch operierenden Rektumchirurgen ist die TaTME sehr
anspruchsvoll. Die intensive Beschäftigung mit der Anatomie pelviner Schichten und
autonomer Nerven ist unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche TaTME.