Z Gastroenterol 2016; 54 - KV080
DOI: 10.1055/s-0036-1586856

Laparoskopische Therapie des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom

K Birkmann 1, K Rubach 1, J Lessel 1, M Pross 1
  • 1DRK Kliniken Berlin Köpenick, Klinik für Chirurgie, Berlin, Deutschland

Einleitung: Gefäßkompressionssyndrome des Bauchraums sind sehr selten und werden aufgrund ihrer unspezifischen Symptomatik oft erst spät diagnostiziert. Beim Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom wird der Truncus coeliacus durch das Ligamentum arcuatum medianum oder fibromatöses Gangliongewebe komprimiert.

Im Vordergrund der Beschwerden stehen neben Erbrechen, Diarrhö und Gewichtsverlust, krampfartige, häufig nahrungsunabhängige Oberbauchschmerzen.

Bei duplexsonografischem Nachweis einer erhöhten Strömungsgeschwindigkeit im Truncus coeliacus sollte eine weiterführende Diagnostik mittels CT-/MR-Angiografie erfolgen.

Aufgrund der in der Literatur beschriebenen Erfolgs- und Rezidivraten wird die operative Therapie (laparoskopisch/offen-chirurgisch) kontrovers diskutiert.

Kasuistik: Wir berichten über drei Patienten, die wir operativ therapiert haben. Exemplarisch hier ein Fallbericht:

25-jährige, schlanker Patient mit seit 2 Jahren bestehenden postprandialen Oberbauchschmerzen sowie Meteorismus und unregelmäßigen Stuhlgängen.

Nach mehrfachen stationären Aufenthalten und umfangreicher Diagnostik ohne wegweisenden Befund erfolgte schließlich eine Angio-CT, in der eine Stenosierung des Truncus coeliacus beschrieben wurde. Weitere Bildgebungen wurden veranlasst und nach entsprechender Vorbereitung erfolgte die laparoksopische Dekompression des Truncus coeliacus durch.

Ergebnisse: Nach laparoskopischer Durchtrennung des Ligamentum arcuatum medianum und Resektion der Ganglien des Plexus coeliacus waren die Patienten beschwerdefrei.

Zusammenfassung: Das Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom ist ein seltenes Krankheitsbild mit unspezifischen Symptomen, weswegen häufig erst nach langem Leidensweg und zahlreichen Untersuchungen die richtigen Diagnose gestellt wird. Nur durch gezielte Untersuchungen lassen sich viszeral-arterielle Durchblutungsstörungen nachweisen.

Die laparoskopische Durchtrennung des Ligamentum arcuatum medianum mit ggf. synchroner Neurolyse stellt eine erfolgreiche Methode zur Therapie des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom dar.