Z Gastroenterol 2016; 54 - KV073
DOI: 10.1055/s-0036-1586849

Notes-Sigmaresektion mit dem Anubis-System in einem Tier-Überlebensmodel

J Bernhardt 1, H Steffen 2, P Köhler 3, K Ludwig 2
  • 1Klinikum Südstadt Rostock, Interdisziplinäre Abt. für Diagnostische und Interventionelle Endoskopie, Rostock, Deutschland
  • 2Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Rostock, Deutschland
  • 3FLI, Institut für Nutztiergenetik, Neustadt am Rübenberge, Deutschland

Einführung: NOTES ist derzeit noch nicht als medizinischer Standard etabliert. Die Durchführung komplexerer Operationen ist über einen einzelnen Zugang derzeit nicht möglich, insbesondere wegen der fehlenden Triangulation der Instrumente. Wir benutzten das ANUBIS-Endoskopiesystem (Fa. Storz, Deutschland) um mittels transgastralem Zugang Sigmaresektionen durchzuführen.

Material und Methode: 6 Schweine wurden in Allgemeinnarkose operiert. Der transgastrische Zugang zur Bauchhöhle wurde durch Nadelmesserinzision und Ballondilatation erzielt. Das Kapnoperitoneum wurde durch den zentralen Arbeitskanal mit kontinuierlicher Druckmessung angelegt. Ein im Dickdarm platziertes Koloskop wurde so aufgestellt, dass es zur Elevation des Sigmas unter Anspannung des Mesosigmas kam. Zur Präparation des Mesosigmas benutzten wir den Präparationshaken des einen flexiblen Seiteninstruments, während wir als zweites Instrument eine Fasszange zum zusätzlichen Anspannen des Mesosigmas nutzten. Nach der Präparation wurde die Andruckplatte eines Zirkularstaplers vorgeschoben. Die Durchtrennung des Darmes erfolgte mittels transkutan platzierten Linearstapler. Das Sigma wurde anschließend mittels Koloskop transrektal exvaginiert und abgetrennt. Nach Vorschub des Zirkularstaplers in den Rektumstumpf konnte die Konnektion zwischen Andruckplatte und Stapler zur Anastomosierung mithilfe einer transkutan eingebrachten Greifzange erfolgen. Der Magenzugang wurde mittels OTSC-Klipp verschlossen.

Ergebnisse: Die Operationszeiten lagen zwischen 420 und 185 min mit deutlicher Lernkurve. Der transgastrale Zugang, die endoskopische Präparation und das Aufspannen des Sigmas mit dem Koloskop war in allen Fällen erfolgreich. Die Schweine zeigten im Verlauf eine Gewichtszunahme. In der Obduktion nach 5 Wochen waren sowohl der Magendurchtritt als auch die Rektumanastomose gut verheilt, ein Schwein wies eine Anastomosenstenose auf, dieses Tier zeigte auch den geringsten Gewichtszuwachs.

Diskussion: Die transgastrale Präparation war sicher durchführbar und wurde durch die intrakolische Assistenz ermöglicht. Die Resektion und Anastomosierung war nur durch einen zusätzlichen transkutanen Zugang erzielbar. Das Instrumentarium bedarf jedoch weiterer Entwicklungen hinsichtlich der Freiheitsgrade und Haltekraft.