Z Gastroenterol 2016; 54 - KV071
DOI: 10.1055/s-0036-1586847

Outcome der Endoskopischen Submukosadissektion (ESD) bei Magenfrühkarzinomen (EGC)

L Welzel 1, N Welsch 1, S Höbel 1, KJ Oldhafer 2, T Maghsoudi 2, B Feyerabend 3, S Faiss 1
  • 1Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Hamburg, Deutschland
  • 2Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, chirurgische Onkologie, Hamburg, Deutschland
  • 3Institut für Hämatopathologie, Hamburg, Deutschland

Einleitung: Die ESD hat sich in deutschen Endoskopie-Zentren für die En-bloc-Resektion oberflächlicher gastrointestinaler Neoplasien etabliert. Ungeachtet der Größe von Magenfrühkarzinomen (EGC), einer möglichen Submukosainfiltration oder von Ulzerationen können auch EGC über die Grenzen der Leitlinien hinweg unter sog. „Expanded-Kriterien“ durch eine ESDs behandelt werden.

Material und Methodik: In der Asklepios Klinik Barmbek wurden 36 EGC mittels ESD reseziert (22 Männer, 14 Frauen, mittleres Alter 69,8 Jahre). Für diese EGC wurden die technische Erfolgsrate, die Rate der En-bloc-, der R0 sowie der R0-en-bloc-Resektionen, die Rate kurativer ESDs, die Komplikationsrate und die Rate der Lokalrezidive im Follow-Up ermittelt. Zudem erfolgte ein Vergleich hinsichtlich der Guideline- (EGC-GC) und Expanded-Kriterien (EGC-EC).

Ergebnisse: Bei allen 36 Patienten (durchschnittliche Tumorgröße 2,26 cm; EGC-GC: 1,75 cm; EGC-EC: 2,40 cm) konnte die ESD erfolgreich abgeschlossen werden. 8 der 36 EGC (22,2%) entsprachen den „Guideline Kriterien“, während 77,8% der EGC den sog. „Expanded-Kriterien“ entsprachen. Die Rate der En-bloc-Resektionen lag bei 97,2% (EGC-GC: 87,5%; EGC-EC: 100%), die der R0-Resektionen bei 77,8% (EGC-GC: 100%; EGC-EC: 71,4%), die R0-en-bloc-Resektionen bei 75% (EGC-GC: 87,5%; EGC-EC: 71,4%) und die Rate der kurativen Resektion betrug 61,1% (EGC-GC: 100%; EGC-EC: 50%). 30 der 36 Prozeduren (83,3%; EGC-GC: 87,5%; EGC-EC: 82,1%) konnten komplikationslos durchgeführt werden. Perforationen traten bei einem EGC-GC und bei 3 EGC-EC auf. 2 Blutungen traten bei EGC-EC auf. Alle Komplikationen konnten endoskopisch therapiert werden. 10 der Patienten mit EGC-EC wurden onkologisch nachoperiert. Von den übrigen 26 Patienten konnten 24 nach einem mittleren Follow-Up von 2,03 Jahren nachuntersucht werden. 91,7% (22/24) dieser Patienten blieben rezidivfrei. Bei je einem Patienten mit einem EGC-GC bzw. EGC-EC trat ein Rezidiv auf.

Schlussfolgerung: Auch wenn die Datenlage im deutschsprachigen Raum für die ESD nach wie vor begrenzt ist, verdeutlichen die vorliegenden Zahlen, dass das Outcome der ESD sowohl für EGC-GC als auch für EGC-EC gut ist. Größere deutsche bzw. westeuropäische Studien sind sinnvoll, um diese positiven Ergebnisse abzusichern.