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DOI: 10.1055/s-0036-1586828
Durchflusszytometrische Analyse intestinaler Lymphozyten bei Zöliakie und refraktärer Zöliakie
Einleitung: Im Rahmen der Zöliakie entsteht im Dünndarm bei genetisch Prädisponierten eine T-Zell-mediierte Immunantwort auf Gluten. Unter einer glutenfreien Diät (GFD) entwickelt sich diese Immunantwort komplett zurück. Bei Therapie-refraktärer Zöliakie (RCD) persistiert die Immunantwort trotz Fehlen des Gluten-Triggers. Dies geschieht bei Vorhandensein IL-15-stimulierter, aberranter T-Zellen, die einen monoklonalen Hintergrund haben, im Rahmen eines Prä-Lymphoms (RCD Typ-II) oder ist bei polyklonalem T-Zell-Hintergrund als eine Autoimmunerkrankung einzuordnen (RCD Typ-I). Kürzlich wurde die Durchflusszytometrie intestinaler Lymphozyten (IL) als neue diagnostische Modalität vorgebracht.
Ziel: Durchflusszytometrische Charakterisierung der IL bei CD, RCD-Typ-I und -Typ-II.
Methodik: Bei insgesamt 54 Patienten wurden jeweils aus 6 – 8 endoskopischen duodenalen Biopsien IL's herausgelöst, immungefärbt (cytoplasmatisches vs. Membran-assoziiertes CD3, CD4, CD7, CD8, CD103, TCR-γ/δ) und durchflusszytometrisch vermessen.
Ergebnisse: Im direkten Vergleich konnte die Bestimmung des Anteils aberranter IL's mittels Messung der % CD3-cytopl.-pos. CD7-pos. aus allen CD3-Membran-neg. und lineage-neg. die beste Diskriminierung zwischen RCD Typ-II (n = 8) einerseits und RCD Typ-I (n = 10) bzw. aktiver CD (n = 8), CD auf GFD (n = 9) und Kontrollpatienten (n = 19) erreichen.
n-Zahl |
% Lymphozyten |
% lin- von Lympho |
% g/dTC+ von Lymphos |
% CD7+ CD103+ von CD3(membr)- Lymphos |
& CD3(membr)- von CD7+ CD103+ Lymphos |
% CD3(cytopl)+ CD7+ von CD(membr)- lin-Lymphos |
% CD3(membr)- von CD7+ lin-Lymphos |
|
Kontrollen |
13 |
9,6 |
97,0 |
2,6 |
20,6 |
7,9 |
9,1 |
5,8 |
Aktive Zöliakie |
8 |
23,5 |
93,3 |
7,4 |
2,6 |
7,1 |
0,5 |
1,1 |
Zöliakie (GFD) |
9 |
12,9 |
82,1 |
18,4 |
10,4 |
5,1 |
1,7 |
5,3 |
RCD Typ-I |
10 |
15,9 |
86,7 |
14,1 |
6,7 |
8,6 |
3,3 |
3,4 |
RCD Typ-II |
8 |
21,1 |
95,7 |
2,1 |
50,1 |
13,1 |
53,0 |
9,3 |
Andere |
6 |
15,1 |
99,0 |
3,9 |
1,8 |
8,1 |
5,7 |
5,7 |
Total |
54 |
Schlussfolgerungen: Die Durchflusszytometrie erlaubt eine Zuordnung zu den RCD-Subtypen und erweitert daher das diagnostische Arsenal bei klinischem Verdacht auf eine RCD.