Z Gastroenterol 2016; 54 - KV028
DOI: 10.1055/s-0036-1586805

Positronen-Emissions-Tomografie (PET) mit 18F-Fluorodeoxyglukose (18F-FDG) und simultaner MRT Enterografie sowie Endoskopie in der Diagnostik von Morbus Crohn – Korrelation mit Biomarkern

J Langhorst 1, 2, J Boone 3, A Rüffer 4, G Dobos 2, K Beiderwellen 5, T Lauenstein 6
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Integrative Gastroenterologie, Essen, Deutschland
  • 2Kliniken Essen-Mitte, Naturheilkunde und Integrative Medizin, Essen, Deutschland
  • 3Techlab, Blacksburg, USA
  • 4Labor L+S, Enterosan, Bad Bocklet-Großenbrach, Deutschland
  • 5Universitätsklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen, Deutschland
  • 6Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Klinik für Radiologie, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund: Neben der Endoskopie ist die Kombination aus Positronen-Emissions-Tomografie (PET) mit 18F-fluorodeoxyglucose (18F-FDG) und MRT als integrierte PET/MRT eine neue innovative Technologie für die Beurteilung der Entzündungsaktivität für Morbus Crohn (MC). Nicht-invasive Biomarker werden immer häufiger in der klinischen Routine eingesetzt.

Methoden: Innerhalb von 72h erhielten Pt mit MC ein simultanes PET/MRT (mit Berechnung des korrigierten SUVmax) und eine Ileokoloskopie (Endoskopie-Index – SES-CD). Das PET/MRT-Protokoll wurde für den Dünndarm und das proximalen Kolon optimiert, die Koloskopie wurden als Goldstandard für Rektum und Sigma Diagnostik definiert. Weiterhin wurde der Harvey-Bradshaw-Index (HBI) berechnet. Lactoferrin (LF;> 7.25 µg/g; Tech-Lab), Calprotectin (Cal;> 50 ug/g), PMN-elastasis (PMN-e;> 0.062 µg/g; beide Immundiagnostik AG) im Stuhl sowie CRP (≥0.5 mg/dl) wurden mit dem SUVmax korreliert. Unter Verwendung von optimierten Cut-offs wurden Sensitivität, Spezifität und Diagnostic accuracy für die Biomarker berechnet.

Ergebnisse: 30 Pt (17 weiblich), Alter 45,6 ± 13,4 Jahre mit bekannten MC wurden in die Studie eingeschlossen. N = 15 Pt zeigten eine aktiven Entzündung in Koloskopie und/oder PET/MRT (n = 4 ausschließlich im Dünndarm proximal des term. Ileums), n = 10 Pt zeigten mindestens eine Stenose. SUVmax war signifikant mit dem SES-CD (Spearman cc: 0,500; p = 0,009 – ausgenommen Pt mit ausschließlich proximaler Dünndarm-Beteiligung) und dem HBI (cc: 0,382; p = 0,037) korreliert. Lactoferrin zeigte eine signifikante Korrelation mit dem SUVmax (cc: 0,47; p = 0,009). Mittelwerte (inaktiv/aktiv) für LF waren: 3.9/18.0 µg/g (p = 0,009), Cal: 103,9/128.7 µg/g; PMN-E: 0.100/0.160 µg/g und CRP: 0,4/0,3 mg/dl. Mit optimierten Cut-offs waren Sensitivität, Spezifität und diagnostic accuarcy für LF 73,3%/71,4%/70% optimiert cut-off: 10,4 µg/g (Chi2; p = 0,028); CAL: 66,7%/64,3%/63,3%; 114,9 µg/g (p = 0,096); PMN-e: 53,3%/57,1%/56,6%; 0.1155 µg/g (p = ns); CRP: 46,7%/57,1%/50%; 0,45 mg/dl (p = ns).

Schlussfolgerungen: Unter Durchführung einer kombinierten PET/MR Enterografie und Ileokoloskopie als Goldstandard sind fäkale Biomarker CRP in der Diagnostik beim M. Crohn überlegen. Lactoferrin Spiegel waren signifikant mit dem SUVmax korreliert.