Gesundheitswesen 2016; 78 - A197
DOI: 10.1055/s-0036-1586706

Mittels Nutzereinbeziehung zu mehr Akzeptanz einer technikgestützten Präventionsmaßnahme zur Bewegungsförderung Älterer

M Toborg 1, J Schnauber 2, J Meyer 2, S Boll 2, F Koppelin 1
  • 1Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, FB BGG, Abt. Technik und Gesundheit, Oldenburg
  • 2OFFIS FuE Bereich Gesundheit | R&D Division Health, Oldenburg

Einleitung/Hintergrund: Die Fähigkeit, sich selbstständig sicher zu bewegen ist eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Im Alter kann funktioneller Abbau jedoch zu einem Mobilitätsverlust führen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann diesem Abbau vorbeugen. Der Einsatz moderner Technologien wie Aktivitätstracker oder Smartphones kann dies zusätzlich unterstützen.

Die Oldenburger Einrichtungen OFFIS, Universitätsklinik für Geriatrie, Universität Oldenburg und Jade Hochschule haben mit dem Teilprojekt „Technology“ zum Ziel, Technologien für zielgruppengerechte, technikgestützte Präventionsmaßnahmen zur Stärkung körperlicher Leistungsfähigkeit von Menschen ab 70 Jahren zu konzipieren. Dabei wird ein technisches System entwickelt, das die Zielgruppe bei der Ausführung eines ausgewählten Bewegungsprogrammes mittels Erinnerungen und Feedback unterstützt. Das Projekt findet innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbunds AEQUIPA („Physical Activity and Health Equity: Primary Prevention for Healthy Ageing”) statt.

Die Jade Hochschule ermittelt innerhalb des Teilprojektes, wie die Präventionsmaßnahme aus Nutzersicht gestaltet werden sollte. Dafür wird nach dem User-Centered-Design-Ansatz vorgegangen, der die Einbeziehung der Nutzerbedürfnisse in den Entwicklungsprozess ermöglicht.

Methode: Mittels verschiedener Befragungsmethoden werden die Bedürfnisse des Endnutzers erhoben sowie die Präventionsinstrumente zu verschiedenen späteren Zeitpunkten evaluiert. Auf diese Weise wird ein wechselseitiger Prozess zwischen Evaluation und Anpassung bewirkt. Zur Erfassung der Bedürfnisse wurden zunächst leitfadengestützte Interviews mit 13 Personen ab 70 Jahren geführt.

Ergebnisse: Die Interviews haben gezeigt, dass Ältere gerne körperlich aktiv sind, wenn die Aktivitäten in ein soziales Miteinander eingebettet sind. Der gesundheitliche Aspekt wurde als häufigster Motivationsgrund genannt. Hinsichtlich technischer Unterstützung besteht ein großes Interesse an der Anzeige zurückgelegter Kilometer sowie der Herzfrequenz.

Schlussfolgerungen: Es ist zu erwarten, dass durch die wiederholte Einbeziehung der Endnutzer die Akzeptanz und damit die Nutzung der Präventionsmaßnahme gesteigert werden können.