Gesundheitswesen 2016; 78 - A62
DOI: 10.1055/s-0036-1586572

Typenbildung in der Präferenz für innovative Wohnprojekte

E Zehnpfennig 1
  • 1Meerbusch, Deutschland

Innovative Wohnprojekt werden als Antwort auf die veränderten Bedürfnislagen für pflegebedürftige und alte Menschen angesehen. Stadtplanerisch entstehen solche Konzepte weitgehend ohne Beteiligung fachlicher Expertisen aus dem Bereich der Gesundheits- und Sozialwissenschaften. In der Konsequenz scheitern viele gute Idee. Hierfür gibt es vielfältige Erklärungsversuche (z.B. Gierse & Wagner, 2012).

Vernachlässigt in der Erklärung wird bisher der Einfluss von Milieus und life-style-Typen.

Fragestellung: Welche Typologie von Nutzerinnen und Nutzern klären Varianz der Präferenz für innovative Wohnprojekte auf?

Methode: Nach einer umfassenden Recherche zu Prädiktoren der Präferenz wurde eine 68 Item umfassender Fragebogen entwickelt, der nach einem Pre-Test zu einem 43-Item-Bogen nach testtheoretischen Kriterien reduziert wurde. Der Fragebogen kam in einem mittelere Kleinstadt in NRW zum Einsatz. Die Daten von 214 Befragten (Altersrange: 27 – 89) ermöglichten eine Datenreduktion mittels T-Technik der Faktorentheorie (Cattell, 1983).

Ergebnis: In der Auswertung entfaltet sich ein vierdimensionales Präferenzsystem, das durch folgende Dimensionen bestimmt ist:

  • Hohes vs. niedriges Bildungsniveau;

  • Traditionelle vs. moderne Werte;

  • Soziale Orientierung vs. Singularisierung;

  • Globale Offenheit vs. lokale Geschlossenheit.

Diskussion: Mithilfe des Fragebogens können Anbahnungsschwierigkeiten geklärt werden. Der Bogen ermöglicht eine Passung von Menschen zu Konzepten und sollte daher in der Stadtplanung und Sozialplanung zum Einsatz kommen. Referenzen beim Verfasser.