Zeitschrift für Phytotherapie 2016; 37 - V18
DOI: 10.1055/s-0036-1584443

Phytotherapeutika bei Erkältungskrankheiten – Relevantes aus Klinik und Forschung

D Jobst 1
  • 1Institut für Hausarztmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland

Erkrankungen der Atemwege gehören zu den häufigsten Konsultationsgründen in der Primärmedizin. Phytotherapeutische Arzneimittel erleichtern Erkältungskrankheiten der Atemwege, für die aufgrund des viralen Erregerspektrums kaum kausale Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Antibiotika werden noch zu häufig eingesetzt, häufig mit der Begründung, eine bakterielle Superinfektion zu bekämpfen. Für pflanzliche Atemwegstherapeutika wurden etliche Wirkungsmechanismen plausibel gemacht und in klinischen Studien belegt, was sowohl die oberen Atemwege Nase, Nebenhöhlen, Rachen und Kehlkopf als auch unteren bronchialen Atemwege betrifft. Es handelt sich um immunmodulierende, antitussive, mukolytische, bronchodilatative und antieffektive Eigenschaften, sodass sie neben der symptomatischen Therapie auch zur Prophylaxe und zur Intervallbehandlung weiterer Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Im Vortrag werden exemplarisch einige der bekannten Extraktwirkungen mit den klinischen Behandlungszielen bei Atemwegserkrankungen abgeglichen – dabei ergeben sich auch kleine Überraschungen.