Z Gastroenterol 2016; 54 - P14
DOI: 10.1055/s-0036-1583992

Die onkologische Qualität der Hybrid-Ösophagusresektion: Prospektive Single Center Analyse

J Zacherl 1, S Albinni 1, W Radlspöck 1, Z Jovanovic 1, T Platter 2, P Trinks 2, M Greher 3, M Listiak 3, O Braun 4, F Beer 5, W Schima 6, E Czerny 2, A Lechmann 2
  • 1Abteilung für Chirurgie, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria
  • 2Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria
  • 3Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Herz-Jesu Krankenhaus, Wien, Austria
  • 4Pathologie Labor Braun, Wien, Austria
  • 5Pathologie Labor Beer & Kaserer, Wien, Austria
  • 6Abteilung für Radiologie, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria

Hintergrund: Während mehrere Studien Vorteile für minimal invasive Operationstechniken gegenüber offener Methoden bezüglich der Morbidität zeigen, ist die ontologische Qualität ersterer in Diskussion. Als Optimum der Lymphadenektomie (LA) werden mindestens 23 entfernte und untersuchte Lymphknoten gefordert; für ein adäquates TNM Staging zumindest 15. In mindestens 90% ist eine R-0 Resektion gefordert. Wir berichten über die Qualität der 2-Feld-Lymphadenektomie und Radikalität der abdominothorakalen Ösophagusresektion in Hybridtechnik (HIL) seit Etablierung unseres Speiseröhrenzentrums Ende 2013. Methode: 2014/2015 wurden 45 Patienten einer Ösophagusresektion unterzogen (38 mit ÖCA, 7 mit anderer Indikation: Leiomyom 1, langstreckige Barrett Dysplasie 1, Perforation 1, end stage Achalasie 1, therapierefraktäre Stenose 3). Bei 27 Patienten wurde eine HIL mit 2-Feldlymphadenektomie durchgeführt. Die abdominelle LA wurde laparoskopisch durchgeführt und beinhaltete die Stationen 1 – 3, 7 – 9 und 11 und die transhiatale enbloc Mobilisierung des distalen Ösophagus. Die mediastinale LA erfolgte über eine rechtsseitige muskelschonende anterolaterale Thorakotomie unter Single-lung-Ventilation und inkludierte den D. thoracicus, die mediastinalen Blätter der Pleura sowie die periösophagealen, infracarinalen und paratrachealen NLL. Die V. azygos blieb erhalten. Als Surrogatparameter für die Qualität der LA wurde die Anzahl der entfernten NLLL und der Anteil an Patienten mit einer NLL-Zahl > 23 ermittelt. Ergebnisse: Die mediale Anzahl entfernter NLL war 31 (11 – 47). Bei 23/27 (85,2%) Patienten lag die NLL Zahl über 23. Die R-0 Rate war 96,3%. Diskussion: Mit der HIL mit 2-Feldlymphadenektomie war in unseren Händen eine im Vergleich mit internationalen Daten sehr hohe mediale Anzahl an entfernten und untersuchten NLL erreichbar. Bei 85% war die onkologisch ideale NLL-Anzahl von über 23 erreichbar, lediglich in einem Fall waren trotz regulärer morphologischer LA die für exaktes N-Staging geforderten 15 NLL nicht erreicht. Die R-0 Rate war mit weit über 90% im internationalen Vergleich sehr hoch, obwohl die meisten Patienten an fortgeschrittenen Karzinomen litten.