Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P62
DOI: 10.1055/s-0036-1583835

Standardisierte frühe fetale Echokardiografie mittels automatisierter 5D HeartTM-Technologie

J Weichert 1, M Gembicki 1, A Weichert 2, D Hartge 1
  • 1Bereich Pränatalmedizin und Spezielle Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • 2Klinik für Geburtsmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin – CCM, Berlin

Zielsetzung: Einschätzung der Performance und Validität eines automatisierten Ansatzes zur detaillierten fetalen Echokardiografie im I. und frühen II. Trimenon.

Methoden: Prospektive Studie mit insgesamt 102 euploiden Feten im I. und frühen II. Trimenon und detaillierter sonographischer Diagnostik inkl. STIC-Volumensonografie und post-processing mittels 5D HeartTM-Technologie. Voraussetzung für die korrekte Volumenakquisition waren eine adäquate Lage des Feten (Wirbelsäule zwischen 4 u. 8 Uhr), minimale Bewegungsartefakte und eine gute Bildqualität. Alle Volumendaten wurden gespeichert und offline mittels FINE-Software (Fetal Intelligent Navigation EchocardiographyTM) reevaluiert. Beurteilt wurden die korrekte Rekonstruktion und Visualisierungsrate aller 9 geforderten kardialen Ebenen.

Resultate: Insgesamt konnten die Volumendaten von 98 Feten vollständig analysiert werden. Das mittlere Gestationsalter lag bei 13+6. SSW (GA 11+3 bis 18+1. SSW), im Mittel wurden 1,4 Volumina (1 bis 4 Volumina) pro Fet akquiriert. In 85% aller Volumina konnten ≥6 Ebenen suffizient visualisiert werden, in insgesamt 62/98 Fällen konnten alle Untersuchungsebenen adäquat rekonstruiert werden bzw. fehlte lediglich eine diagnostische Ebene. Im Vergleich zeigte sich, dass mit abnehmendem GA die Rate an nicht-visualisierten Schnittebenen zunimmt, allerdings konnten immerhin in 61% der Ersttrimester-Volumina ≥6 Ebenen rekonstruiert werden (vs. > 95% II. Trimenon; p < 0,0001). Die Ebenen, mit der höchsten drop out-Rate waren die des Ductus-/Aortenbogens (unabhängig vom GA).

Diskussion: Der Einsatz der 5D Heart-Technologie ermöglicht eine standardisierte Evaluation kardialer Strukturen ab dem ersten Trimenon, allerdings nimmt die Rate an komplett visualisierten Schnittebenen (und damit die einer suffizienten frühen fetalen Echokardiografie) erst mit zunehmendem GA (≥14. SSW) signifikant zu.