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DOI: 10.1055/s-0036-1583583
Deskriptive Analyse einer prospektiven Kohorte von nodal-negative Mammakarzinom-Patientinnen, in progress
Fragestellung:
Im klinischen Alltag erfolgt die Abschätzung des Rezidivrisikos von Brustkrebspatientinnen nach klinischen und pathologischen Daten und ergänzenden biologischen Kriterien wie z.B. uPA/PAI-1. Der Plasminogen-Aktivator vom Urokinase-Typ (uPA) und sein Inhibitor PAI-1 sind national und international empfohlene Prognosemarker für nodal-negative Mammakarzinom-Patientinnen. Es soll die Risikoabschätzung und der Krankheitsverlauf der Patientinnen ausgewertet werden.
Methodik:
Analysiert werden die dokumentierten Daten zum Zeitpunkt der Diagnose und die Krankheitsverläufe von 830 Mammakarzinompatientinnen einer prospektiven, multizentrischen Kohorte (pTx, pNx pM0 Gx HER2x, HRx, Lx, Vx, Rekrutierungszeitraum: 2009 – 2011).
Bei einem niedrigem uPA/PAI-1-Status sind sowohl die uPA- als auch die PAI-1-Konzentrationen, bestimmt aus dem Tumorfrischgewebe via ELISA (Femtelle®), unterhalb der entsprechenden Schwellenwerte (uPA: 3 ng/mg Gesamtprotein, PAI-1-: 14 ng/mg Gesamtprotein). Patientinnen mit einem niedrigen uPA/PAI-1-Status und folgenden klinischen und pathologischen Kriterien ≥35 Jahre, pN0, G2, HR pos., HER2 neg. haben ein niedriges Rezidivrisiko (niedriger uPA/PAI-1 score). Patientinnen mit einem hohen uPA/PAI-1 Status (mindestens einer der Faktoren ist erhöht) und den genannten klinischen, pathologischen Kriterien haben ein erhöhtes Rezidivrisiko (erhöhter uPA/PAI-1-score).
Ergebnisse:
Klinische und pathologische Kriterien sind wie folgt verteilt: 76% der Patientinnen ist älter als 50 Jahre, 62% sind nodal-negativ. Insgesamt sind 86% der Tumoren luminal (HR+), 77% luminal HER2neg., 9% luminal HER2pos., 4,5% nicht-luminal und HER2pos., 10% tripel-negativ. 52% der Tumoren sind ≤2 cm, 63% haben mäßig differenzierte Zellen (G2). 38% der Tumoren zeigen einen niedrigen uPA/PAI-1-Status. Unter Berücksichtigung der klinischen und pathologischen Kriterien (uPA/PAI-1 score) gehören 23% in die Niedrig-Risikogruppe.
40% der Patientinnen wurde eine endokrine Therapie kombiniert mit Chemotherapie empfohlen, 37% eine rein endokrine Therapie, 10% nur Chemotherapie, 11% eine anti-HER2-Therapie, 2% ohne jegliche systemische Therapie (n = 13).
Schlussfolgerung:
Entsprechend der klinischen und pathologischen Daten stellt die analysierte Kohorte eine repräsentative Studie dar. Ein Viertel der Patientinnen kann entsprechend des uPA/PAI-1 scores eine Chemotherapie erspart werden. Die Therapie- und Überlebensdaten nach fünf Jahren werden präsentiert.