Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A148
DOI: 10.1055/s-0036-1583470

Erste klinische Ergebnisse mit einem cone-beam Brust CT in Nativtechnik für die Detektion des Mammakarzinoms

S Wienbeck 1, J Lotz 1, U Fischer 2
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • 2Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Göttingen, Deutschland

Fragestellung: Es wird der Stellenwert des cone-beam Brust-CT in Nativtechnik für die Detektion des Mammakarzinoms im Rahmen der Abklärungsdiagnostik evaluiert.

Methodik: In dieser prospektiven klinischen Studie wurde ein ergänzendes cone-beam Brust-CT (Fa. Koning, Rochester, USA) bei Frauen mit einem BI-RADS 4 oder 5 Befund in der digitalen Vollfeldmammografie (FFDM) und/oder Ultraschall der Brust angefertigt. Das Patientenalter, die Brustgewebsdichte nach ACR, die Befundgröße und das histopathologische Ergebnis nach erfolgter Biopsie wurden evaluiert. Eine relative Änderung der mittleren Dichtewerte in Houndsfield Einheiten (HE) zwischen der Tumormasse und dem umgebenden Drüsengewebe wurden für alle Fälle aufgezeichnet. Hierfür wurden jeweils drei Messungen des umgebenden Drüsenparenchyms anhand der axialen Schichten vorgenommen.

Ergebnis: In dieser laufenden Studie wurde von August bis Oktober 2015 ein cone-beam Brust-CT bei 36 Frauen mit 36 Herdbefunden (21 invasive Karzinome, 15 benigne Läsionen) durchgeführt. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die zuverlässige Detektion von Karzinomen von der Gewebedichte abhängig ist. Etwa 30% der Befunde waren aufgrund einer höheren Dichte im Vergleich zum umgebenden Drüsengewebe sichtbar; die Dichteunterschiede lagen zwischen 20 – 50 HE. Bei den restlichen 70% der Fälle lagen die Dichtewerte des Karzinoms geringfügig höher bzw. innerhalb der Schwankungsbreite des umgebenden Drüsenparenchyms.

Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse mit einem cone-beam Brust-CT zeigen, dass die Erkennbarkeit eines Mammakarzinoms abhängig von der Brustdichte ist. Hierbei erlaubt diese Methode bei Frauen mit Dichtetypen ACR I und II eine zuverlässige Detektion von Brustkrebs, während bei einem Dichtetyp IV und möglicherweise auch Dichtetyp III offensichtlich die Gabe eines Kontrastmittels notwendig erscheint.