Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A85
DOI: 10.1055/s-0036-1583406

Die vorgeformte porcine Matrix Braxon – erste Erfahrungen mit dem innovativem Produkt

F Masberg 1, S Degirmenci 1, M Hornberger 1, R Mett 1
  • 1Helios Klinikum Schwerin, Klinik f. Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Schwerin, Deutschland

Fragestellung: Der Einsatz von azellulären dermalen Matrizes im Rahmen der Brustrekonstruktion mit Implantaten hat die Ergebnisse bei der Sofortrekonstruktion der Brust verbessern können. Bisher diente die Gewebematrix als Überbrückung der verbleibenden Lücke zwischen Pectoralismuskel und Unterbrustfalte zur Abdeckung des Implantates und Entlastung der erhalten gebliebenen Brusthaut. Nachgewiesen wurde unter anderem eine Reduktion der Kapselfibroserate. Andererseits kann im Zusammenhang mit der verwendeten Matrix das „Red Breast Syndrome“ als entzündliche Begleitreaktion beobachtet werden. Mit dem neuen Produkt Braxon steht eine Matrix zur Verfügung, mit der das Implantat nahezu vollständig bedeckt werden kann und eine subpectorale Implantationstechnik vermeidbar wird. Außerdem soll die häufig beobachtete, länger anhaltende Serombildung hierbei deutlich reduziert werden können.

Methodik: Dargestellt wird die Verwendung der vorgeformten porcinen Matrix in Verbindung mit einer Sofortrekonstruktion bei mamillenerhaltender Mastektomie bei inzwischen 10 Jahre zurückliegender kosmetischer Brustaugmentation mit unverändert gutem Langzeitergebnis bei subpectoralem Implantatlager. Vorangegangen war eine neoadjuvante Therapie des invasiv duktalen Mammakarzinoms mit Nachweis einer vollständigen Remission.

Ergebnis: Es wurde erneut eine subpectorale Implantation durchgeführt, wodurch sich Abweichungen zum bisher vom Hersteller empfohlenen Vorgehen mit epipectoraler Implantationstechnik ergeben. Operationsverlauf und nachfolgender Beobachtungszeitraum boten keine Auffälligkeiten. Das frühe Operationsergebnis zeigte ein gutes kosmetisches Resultat mit weitgehender Symmetrie zur Gegenseite. Histologisch wurden im Mastektomiepräparat noch regressiv veränderte Reste eines DCIS nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Mit der neuen porcinen Matrix steht eine weitere Option zugunsten eines möglichst individuell angepassten Rekonstruktionsverfahrens zur Verfügung, mit der entsprechend der Handhabung intraoperativ Zeit gespart werden kann und ein gutes operatives Frühergebnis zu erreichen ist.