Erfolgreiche versus nichterfolgreiche Geburtseinleitung mit Cyprostol am Schwerpunktkrankenhaus Steyr

Fragestellung: Die orale oder vaginale Gabe von Cyprostol ist weltweit eine etablierte Methode zur Geburtseinleitung. Ziel unserer Datenanalyse war es, das geburtshilfliche klinische Outcome bei oraler Gabe von Cyprostol zu evaluieren. Am LKH Steyr bevorzugen wir die orale Gabe von Cyprostol. Von 2009 bis Ende 2015 hatten wir 7243 Geburten. Die erste orale Gabe von Cyprostol erfolgte 2009, von 2009 bis Ende 2015 hatten wir somit eine Gesamtzahl von 425 Einleitungen mit Cyprostol oral (5,86%). Methodik: Die orale Verabreichung erfolgt an unserer Abteilung nach einem Schema unter laufender CTG-Kontrollen und nach erfolgter Aufklärung der Patientin und schriftlicher Zustimmung der Patientin. Indikationen zur Cyprostol Einleitung sind Terminüberschreitungen (T+10), Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft und Makrosomie, Oligohydramnion und vorzeitiger Blasensprung, SGA, mütterliche Indikationen (beg. Hellp-Syndrom, Präeklampsie, mütterliche Hydronehrose). Zustand nach Sectio stellt eine Kontraindikation dar, da keine neuen Ergebnisse aus gut konzipierten Studien vorliegen. Ergebnisse: Ca. 45% der Schwangeren mit Cyprostol Einleitung haben innerhalb von 24 Stunden entbunden. Die Sectiorate zeigte sich nicht erhöht gegenüber Frauen ohne Einleitung. (Sectiorate 19,7%). Aus dem rascheren Geburtsfortschritt ergab sich ein verminderter Prozentsatz an postpartalen Blutungen und ein selteneres Auftreten von Dystokien. Conclusio: Insgesamt zeigte sich in unserer Studie bei oraler Gabe von Cyprostol zur Geburtseinleitung ein kontinuierlicher Geburtsfortschritt, ein effektive Ansprechrate von 45% sowie eine kostengünstige Variante der Geburtseinleitung. Aufrund dieser positiven Erfahrungen bevorzugen wir derzeit die Geburtseinleitung mit oralem Cyprostol.