Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A06
DOI: 10.1055/s-0036-1582172

Bevorzugte Häufigkeit der Menstruation bei Frauen: Österreichische Ergebnisse der ISY (Inconvenience due to women'S monthlY bleeding) Studie

C Fiala 1, G Häusler 2, P Olf 3
  • 1Gynmed Ambulatorium, Wien, Österreich und Department of Women's and Children's Health, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 2AKH-Wien, Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Wien, Österreich
  • 3ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH, Wien, Österreich

Hintergrund: Viele Frauen erleben ihre monatliche Blutung als so unangenehm und schmerzhaft, dass ihr Alltag dadurch beeinträchtigt wird. Fragestellung: In welchem Ausmass fühlen sich Frauen durch die monatliche Blutung beeinträchtigt? Wie viele Frauen hätten die Menstruation gerne weniger häufig und aus welchen Gründen? Methodik: Zwischen 4. und 19. Februar 2015 wurde eine 15-minütige quantitative Online-Befragung bei etwa 3.000 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren in 6 europäischen Ländern durchgeführt (Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Österreich), die Ergebnisse beziehen sich auf die österreichischen Teilnehmerinnen. 100 österreichische Frauen verhüteten mit einem kombinierten hormonellen Verhütungsmittel (KHK) (Gruppe A) und 115 Frauen verhüteten mit einem nicht-hormonellen Verhütungsmittel (ausgenommen Kupferspirale) oder verhüteten gar nicht (non-KHK) (Gruppe B). Der Zusammenhang zwischen Teilnehmerprofilen, Verhütungsmethode, Blutungscharakteristika und der bevorzugten Blutungshäufigkeit wurden untersucht. Ergebnisse: Zwischen den beiden Gruppen gab es signifikante Unterschiede hinsichtlich Alter, Beschäftigungsgrad und Zahl der Schwangerschaften. Frauen in Gruppe B/non-KHK hatten im Vergleich zu Gruppe A/KHK signifikant längere (4,9 vs. 4,5 Tage) und stärkere (17% vs. 6%) Blutungen, die mit mehr Symptomen assoziiert waren (5,3 vs. 4,6) (p < 0,005). Unterbauchschmerzen und Stimmungsschwankungen wurden von mehr als der Hälfte der Teilnehmerinnen in beiden Gruppen berichtet. 61% der Frauen in Gruppe A/KHK und 63% der Frauen in Gruppe B/non-KHK würden längere Intervalle zwischen ihrer Menstruation bevorzugen. Hauptgründe für die Entscheidung waren Beeinträchtigung von Sexualität, Gesellschaftsleben, Arbeitsumfeld und sportliche Aktivitäten.

Schlussfolgerung: Die Mehrheit der Frauen hätte die Menstruation gerne weniger häufig. Die bevorzugte Häufigkeit variiert von 4x/Jahr bis gar keine Blutungen. Im Wesentlichen möchten Frauen mit selteneren Blutungen unangenehme Aspekte der Menstruation, sowie den negativen Einfluss auf das private als auch berufliche Leben vermeiden.