Rofo 2016; 188 - SP204_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581771

Ganzkörper-MRT in der onkologischen Nachsorge

A Malich 1
  • 1Südharzklinikum Nordhausen, Radiologie, Nordhausen

Zielsetzung:

Das Ganzkörper-MRT in der onkologischen Nachsorge kann neben Informationen zu ossären Metastasen auch weitere wesentliche Begleitinformationen liefern, steht aber aufgrund der hohen Kosten, aufgrund langer Scanzeiten und resultierender Zusatzempfehlungen zu weiteren MRT in der Kritik. Die aktuelle Studie soll die klinische Bedeutung nach 1000 Ganzkörper-MRT am 3T analysieren

Material und Methodik:

Die ersten 1000 Ganzkörper-MRT (mDixon-Analyse T1 nativ und nach KM, 3 mm Schichtdicke, koronar; Ganzkörper-STIR in 3 mm Schichtdickt) 3T MRT (Philips Ingenia) wurden analysiert bezüglich des diagnostischen Outcomes und induzierter Nachfolgeuntersuchungen. Es wurde insbesondere nach Mammakarzinom, Bronchialkarzinom, Prostatakarzinom sowie Plattenepithelkarzinom analysiert.

Ergebnisse:

Die mittlere Untersuchungsdauer beträgt 68 Minuten. Im Vergleich zur etablierten Nachsorge wurden in 7% der Fälle zusätzliche metastatische Läsionen ermittelt, in weiteren 5% der Fälle ergaben sich zusätzliche onkologisch relevante mit dem Primum nicht unmittelbar assoziierte Diagnosen. In diesen sowie in weiteren 5% der Fälle wurden zusätzliche gezielte MR-untersuchungen angeregt, die in 42% der Empfehlungen umgesetzt wurden. Bei den zusätzlichen MR-untersuchungen handelte es sich in 43 Fällen um orthopädische Fragestellungen.

Schlussfolgerungen:

Das Ganzkörper-MRT ist ein sinnvolles, präzises und hilfreiches Tool in der onkologischen Nachsorge und der bisher etablierten bildgebenden Nachsorge mit Szintigrafie, Röntgen und Ultraschall überlegen. Die hieraus resultierenden empfohlenen Mehruntersuchungen sind begrenzt und akzeptabel. Der personelle, gerätetechnische und organisatorische Aufwand ist allerdings erheblich und eine Refinanzierung derzeit ambulant nicht gegeben.