Rofo 2016; 188 - WISS309_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581648

Nachweis der Beteiligung von Hepatozyten an der IFN-β Antwort nach Coxsackievirusinfektion mittels Biolumineszenz/CT-Bildgebung

W Koestner 1, C Detje 2, S Lienenklaus 3, M Langereis 4, F Wacker 5, U Kalinke 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover und Zentrum für Experimentelle und klinische Infektionsforschung (Twincore), Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Institut für experimentelle Infektionsforschung, Hannover
  • 2Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung (Twincore), Institut für Experimentelle Infektionsforschung, Hannover
  • 3Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung (Twincore) und Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Experimentelle Infektionsforschung und Institut für Versuchstierkunde und Zentrales Tierlaboratorium, Hannover
  • 4Universität Utrecht, Institut für Infektionskrankheiten und Immunologie – Virologie, Utrecht
  • 5Medizinische Hochschule Hannover, Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Zielsetzung:

Zielsetzung dieser Arbeit war es, die örtliche und zeitliche Verteilung der IFN-β Antwort nach Coxsackievirus-B3 Infektion zu untersuchen.

Material und Methodik:

Um die IFN-β-Expression zu visualisieren, wurden Luciferase-Reportermäuse (IFN-βΔ-luc) verwendet. Zwei Mausstämme mit unterschiedlicher Suszeptibilität gegenüber CVB-3 Infektion wurden untersucht (Δβ-luc-BALB/c und Δβ-luc-C57BL/6). Um zu untersuchen, ob Hepatozyten an der IFN-β-Antwort beteiligt sind, wurden leberspezifische Reportermäuse untersucht, in denen der Reporter durch Kreuzung mit alb-cre-Mäusen aktiviert wurde.

Ergebnisse:

In Übereinkunft mit früher publizierten Ergebnissen verstarben IFNAR-/-Δβ-luc-Mäuse am Tag 2 bis 3 p.i.. Am Tag 2 p.i. zeigte sich in diesen Mäusen ein starkes BLI-Signal im Oberbauch, das auf fusionierten axialen BLI/CT-Schnitten der Leber zugeordnet werden konnte. In Δβ-luc-C57BL/6-Mäusen erreichte das Lebersignal ein Maximum am Tag 2 und war am Tag 6 p.i. nicht mehr nachweisbar. Weitere BLI-Signale wurden in der Halsregion nachgewiesen mit einem Maximum an Tag 3. An den Tagen 4 und 6 p.i. zeigte sich ein schwaches BLI-Signal im Herz. Δβ-luc-BALB/c hingegen zeigten ein maximales BLI-Lebersignal am Tag 3 und ein maximales BLI-Hals-Signal am Tag 4 p.i.. Das BLI-Herz-Signal wies keinen Unterschied zwischen den beiden untersuchten Stämmen auf. Des Weiteren war die BLI-Signalstärke in der Leber in den Δβ-luc-C57BL/6-Mäusen deutlich ausgeprägter als in den Δβ-luc-BALB/c-Mäusen. Hepatozyten-spezifische Reportermäuse zeigten ein starkes BLI-Lebersignal.

Schlussfolgerungen:

Die IFN-β-Induktion konnte mittels BLI/CT-Bildgebung erfolgreich visualisiert werden. BLI-Signalstärke und örtlich/zeitliche Verteilung p.i. konnten als Biomarker identifiziert werden, um zwischen Mausstämmen mit unterschiedlicher Suszeptibilität gegenüber CVB-3-Infektion zu unterscheiden. In Abwesenheit des Interferon-Alpha-Rezeptors zeigte sich ein starkes IFN-β-BLI-Lebersignal. Ein Teil dieser IFN-β-Antwort in der Leber wurde durch Hepatozyten vermittelt.