Rofo 2016; 188 - RK115_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581375

T1-, T2-Mapping und Bestimmung der extrazellulären Volumenfraktion (ECV): Sind das die neuen Hounsfield-Einheiten?

C Lücke 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Kurzfassung:

Die klassische Herangehensweise der kardialen Gewebedifferenzierung mittels Magnetresonanztomografie basiert auf einer qualitativen Beurteilung von T1- und T2-gewichteten Sequenzen sowie dem Verteilungsmuster von gadoliniumbasierten Kontrastmitteln in T1-gewichteten IR-Sequenzen, d.h. des Late Enhancements. Diese Methoden sind robust und werden zuverlässig in der täglichen klinischen Routine für die Detektion und Differenzierung von verschiedenen Herzerkrankungen eingesetzt. Sie weisen jedoch Schwächen in der Beurteilung von subtilen diffusen und globalen Signalalterationen des Myokards auf. Das ist insbesondere der Fall, wenn Referenzregionen betroffen sind wie z.B. der Skelettmuskel bei Myokarditis. Quantitative Methoden wie T1- und T2-Mapping sowie die Bestimmung des ECV bieten die Möglichkeit, diese diffusen Signalveränderungen messbar zu machen. Die quantitativen Methoden haben dadurch das Potenzial den Blickwinkel auf unterschiedliche Erkrankungen zu verändern. Desweiteren ist T1-Mapping untersucherunabhängiger als die klassischen Verfahren und erlaubt einen quantitativen Vergleich zwischen verschiedenen Patienten. Natives T1-Mapping und die Bestimmung des extrazellulären Volumens (ECV) nach Kontrastmittelgabe haben dabei prognostischen Wert. Verschiedene Methoden sind in den letzten Jahren entwickelt worden, um die T1-, T2-Zeiten und das ECV zu bestimmen, die jeweils charakteristische Vor- und Nachteile aufweisen.

Lernziele:

– Vor- und Nachteile unterschiedlicher Mapping-Methoden in der kardialen MRT
– Einfluss verschiedener Myokarderkrankungen auf die T1- und T2-Zeiten und das ECV des Myokards
– Diagnostischer Wert und Limitationen der unterschiedlichen Methoden bei verschiedenen myokardialen Erkrankungen