Rofo 2016; 188 - WISS102_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581302

Beschleunigung der Leber-MRT bei modifizierter Patientenlagerung: Erste klinische Erfahrungen am Beispiel T2-gewichteter Sequenzen

P Kupczyk 1, J Luetkens 1, J Gieseke 1, H Schild 1, G Kukuk 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn

Zielsetzung:

Optimierung der Untersuchungszeiten der Leber-MRT durch Modifikation von Patientenlagerung und Field of View (FOV) am Beispiel T2-gewichteter (T2w) Aufnahmen unter Berücksichtigung der Bildqualität.

Material und Methodik:

Nach positivem Ethikvotum wurden in einer prospektiven, intraindividuellen Vergleichsstudie bei 21 Patienten jeweils eine axiale T2w 3T-Leber-MRT in Standardlagerung (Arme am Körper angelegt) und modifiziert (Armelevation) durchgeführt. Die axiale T2w TSE Sequenz in modifizierter Lagerung erlaubte eine Verkleinerung des FOV, eine Änderung der Phasenkodierrichtung und eine Erhöhung des PI-Beschleunigungsfaktors im Vergleich zur Standardlagerung (FOV: 381 × 350 mm [modifiziert] vs. 400 × 346 mm [Standard]; Phasenkodierrichtung: RL vs. AP; SENSE-Faktor: 7 vs. 2). Beide Sequenzen wurden von zwei geblindeten Radiologen unabhängig voneinander hinsichtlich Bildschärfe, Bildkontrast, Bewegungsartefakten und Bildrauschen auf einer 5-stufigen Skala bewertet. Im Anschluss an die Untersuchung wurden die Patienten hinsichtlich des Lagerungskomforts befragt.

Ergebnisse:

Bei deutlich geringerer Akquisitionszeit (16 ± 0 s vs. 65,7 ± 20,6 s; p < 0,01) wurden Bildschärfe (p < 0,01) und Bildkontrast (p = 0,048) der T2w Sequenz in Armelevation signifikant besser bewertet als bei der konventionellen Sequenz. Das Bildrauschen hingegen wurde signifikant schlechter bewertet (p < 0,01). Hinsichtlich der Bewegungsartefakte und der Gesamtbildqualität zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Sequenzen. Sämtliche Patienten tolerierten die Hochlagerung der Arme gut.

Schlussfolgerungen:

Die Untersuchung mit elevierten Armen ermöglicht eine statistisch signifikante Verkürzung der Untersuchungszeit mit dem zusätzlichen Vorteil einer Verbesserung von Bildschärfe und Bildkontrast T2-gewichteter Sequenzen. Bei guter Patientenakzeptanz dieser modifizierten Untersuchungstechnik stellt sie eine für die klinische Routine vielversprechende Alternative zur konventionell durchgeführten Leber-MRT dar.